Rezension

Emotional & interessant

Wenn wir nach den Sternen greifen - Kathleen Weise

Wenn wir nach den Sternen greifen
von Kathleen Weise

Bewertet mit 4 Sternen

„Wenn wir nach den Sternen greifen“ ist ein Jugendbuch der Autorin Kathleen Weise, das für ältere Leser ebenso interessant sein dürfte wie für die Zielgruppe der 14 bis 17-jährigen.

Die Handlung spielt in der Zukunft, im Jahr 2039. Die erste Mission zum Mars ist geplant. Zur Besatzung gehört auch Ianthes Vater, der damit seinen Traum verwirklicht. Die letzten Tage vor dem Start verbringen die Familien gemeinsam in einem abgeschirmten Bereich. Dabei sind sie emotional hin- und hergerissen, zwischen Euphorie und Abschiedsschmerz. Aber auch Ianthe hat einen Traum, den sie gerne verwirklichen möchte und auch sie müßte dafür ihre Familie verlassen.

Viel wichtiger als die Ereignisse sind in diesem Buch die Emotionen, die entstehen, wenn man den Wunsch und die Möglichkeit hat, sich seine Träume zu erfüllen und gleichzeitig von seiner Familie verabschieden muss, um diesen nachzugehen. Der Autorin ist es sehr gut gelungen die unterschiedlichen Perspektiven darzustellen. Ianthe ist eine sympathische Protagonistin, deren Gefühle sich gut nachvollziehen lassen. Auch die übrigen Charaktere werden authentisch und interessant dargestellt. Die Namen klingen im ersten Moment ungewöhnlich, sind aber keine Zungenbrecher und haben ihre ganz besondere Bedeutung.

Der Schreibstil lässt sich leicht und angenehm lesen und er sich mit All und mit der Raumfahrt nicht so gut auskennt, findet am Ende des Buches ein hilfreiches Glossar.

Die Geschichte ist stimmig und alle wichtigen Fragen werden beantwortet. Lediglich einige Kleinigkeiten bleiben der Fantasie des Lesers überlassen. Das Kernthema des Buches, wie weit man für seine Träume gehen darf, ist interessant und hat mich zum Nachdenken angeregt.

Insgesamt hat es mir gut gefallen und ich empfehle dieses ungewöhnliche und emotionale Buch gerne weiter.