Rezension

Empfehlenswert!

Die Sprache der Schatten - Susanne Goga

Die Sprache der Schatten
von Susanne Goga

Bewertet mit 5 Sternen

Die junge Witwe Rika Hesse bekommt von ihrem Stiefsohn Alexander ein Gemälde geschenkt, auf dem der Maler alle Gesichter verdeckt gemalt hat. Trotzdem hat das Bild auf Rika eine starke Ausstrahlung, so dass sie unbedingt mehr über den Maler erfahren möchte.

Ich möchte nicht allzuviel über den Inhalt des Buches verraten. Es ist eine vielschichtige Geschichte einer Unternehmerfamilie, die im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in Berlin spielt. Rika, die junge Witwe, hat nach dem Tod ihres Mannes eine gewisse Unabhängigkeit erlangt, Alexander, der Stiefsohn, möchte sowohl der Familie als auch der Firma einen gesellschaftlichen Aufstieg ermöglichen, Anna, seine Schwester, soll sich den Konventionen beugen. Und dann sind da noch der Maler Anthonis, der ein Geheimnis birgt und der Fabrikantensohn Stephan, der Männer liebt.

Die damalige Zeit ist , mit allen ihren Schattenseiten, wunderbar eingefangen, sowohl gesellschaftlich als auch politisch kann man daran teilhaben. Ebenso erfährt man viel über die damalige Mode- und Textilindusrie. Da die Autorin aus Mönchengladbach stammt, nimmt sie den Leser/die Leserin auch mit zu einem Abstecher dorthin, denn diese Stadt war einmal führend in der Textilbranche. Das fand ich richtig gut, so konnte ich noch etwas Neues lernen.

Die Sprache ist der Zeit angepasst, was ich immer besonders mag. So fühlt sich das Ganze noch authentischer an. Die Geschichte selbst ist nie vorhersehbar und bietet einige Überraschungen. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen.

Mir ist das Ende einer Geschichte immer sehr wichtig. Hier hätte ich mir alles vorstellen können, ein gutes Ende, ein schlechtes Ende und ein offenes Ende. Die Lösung der Autorin hat mir sehr gut gefallen.

Mein erstes Buch von Susanne Goga wird nicht mein letztes gewesen sein. Es hat mir sehr gut gefallen.