Rezension

Empfehlenswert mit wundervollen Nebenfiguren

Mordskälte - Mareike Albracht

Mordskälte
von Mareike Albracht

Bewertet mit 4 Sternen

Buchmeinung zu Mareike Albracht – Mordskälte

„Mordskälte“ ist ein Kriminalroman von Mareike Albracht, der 2019 bei Midnight erschienen ist. Dies ist der vierte Band in der Serie um die Oberkommissarin Anne Kirsch.

Zum Autor:
Mareike Albracht wurde 1982 geboren. Die ausgebildete Diplom-Finanzwirtin ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrer Familie im Sauerland. Dort beschloss sie, ihren Kindheitstraum zu verwirklichen und ihre Liebe zur Heimat mit ihrer Leidenschaft für das Schreiben zu kombinieren. 2016 belegte sie den dritten Platz auf der Shortlist des Krimi-Stipendiums der Mörderischen Schwestern.

Klappentext:
Oberkommissarin Anne Kirsch gibt sich alle Mühe, sich an die Vorschriften zu halten. Sie hat im Dienst bereits einmal zu oft ihre Kompetenzen überschritten und darf sich keinen Fehltritt mehr leisten. Als im Sauerland ein Motorradfahrer tot aufgefunden wird, der offenbar zu schnell durch eine Kurve gerast war, ermittelt sie deshalb besonders akribisch. Es stellt sich heraus, dass der Tod kein Unfall war, sondern Mord, und die Spur führt in die Sauerländer Motorradszene. Doch als plötzlich Annes Freund Heiko in den Kreis der Verdächtigen gerät, muss sie sich entscheiden: Ist sie bereit, den Fall abzugeben, obwohl sie die einzige zu sein scheint, die Heiko retten kann?

Meine Meinung:
Meine erste Begegnung mit der Autorin wird mir positiv in Erinnerung bleiben. Ein Krimi, der im Sauerland spielt und mich mit einem Gefrierverein überraschte. Es geht um einen toten Motorradfahrer und um Ermittlungen in der Szene. Anne Kirsch, die Hauptfigur, ist Polizistin aus Überzeugung und manchmal etwas übermotiviert. Sie hat eine Wochenendbeziehung mit dem Lehrer Heiko, der irgendwie in den Fall verstrickt ist, aber Anne die volle Wahrheit verschweigt. In diesem Fall arbeitet sie mit einer ungarisch stämmigen Kollegin zusammen, die nach einer Krebserkrankung und der folgenden Reha nun wieder mit der Arbeit beginnt. Stellenweise sah dies für mich nach zuviel privater Problematik aus, aber die Autorin fand eine akzeptable Mischung. Anne Kirsch wirkt zupackend und sympathisch, aber manchmal auch etwas zu risikobereit. Viel sauerländisches Flair bringt Elsbeth, die Vorsitzende des Gefriervereins ein. Überhaupt sind die Nebenfiguren ein dickes Plus des Buches. Der Schreibstil ist einfühlsam und durch wechselnde Perspektiven werden interessante Sichtweisen deutlich. Der Fall ist undurchsichtig und bereitet den Ermittlern und den Lesern Kopfzerbrechen. Zum Ende hin wird es regelrecht turbulent und Anne gerät in große Gefahr. Trotzdem hat mir der Showdown weniger gut als die relativ ruhige Ermittlungsarbeit gefallen.

Fazit:
Ein interessanter Krimi aus dem Sauerland, der mit viel Flair, wunderbaren Nebenfiguren und einer sympathischen Protagonistin punktet. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Ich kann das Buch Freunden atmosphärisch starker Krimis uneingeschränkt empfehlen.