Rezension

Endlich Kommissarin

Freunderlwirtschaft -

Freunderlwirtschaft
von Petra Hartlieb

Bewertet mit 4 Sternen

Alma Oberkofler wollte schon als Kind Polizistin werden und sie hat sich durchgesetzt. Endlich ist sie leitende Ermittlerin bei der Leib und Leben Wien, sprich der Mordkommission. Dass ihr als erstes ein toter Minister vor die Füße fällt, kommt doch etwas unerwartet. Unklar, ob es ein Unfall gewesen sein könnte oder Mord. Verdächtig macht sich allerdings die Lebensgefährtin des Verstorbenen. Die ist nämlich plötzlich verschwunden. Alma und ihr Team beschäftigen sich zunächst mit der Suche nach der jungen Frau und mit den Lebensumständen des schicken jungen Politikers.

 

Mit ihrem ersten eigenen Kriminalroman beschäftigt sich Petra Hartlieb gleich mit der hohen Politik. Ihre Kommissarin Alma Oberkofler ist eine überzeugte Polizistin. Mit ihrer Haltung macht sie sich nicht immer beliebt. So soll Wien ein Neuanfang sein. Ob sie mit ihrem Team zusammenwächst wird sich finden. Ein weniger brisanter Fall wäre ihr für den Beginn schon lieber gewesen. Hilft ja nichts. Also ran ans Werk. Alma ist gespannt, wie lange man sie ihre Untersuchungen anstellen lässt. Schließlich geht es in die höchsten politischen Kreise. Und siehe da, bald bekommt sie einen einen Kollegen vom Verfassungsschutz zur Seite gestellt. Entzogen wird ihr und ihren Kollegen der Fall jedoch nicht.

 

Bekannt ist Petra Hartlieb wohl auch von ihrer Buchhandlung in Wien. Auch darüber hat sie sich bereits in liebenswürdig erfrischender Weise geäußert. Und nun gibt es einen Kriminalroman mit einer spannenden Kommissarin, deren Fähigkeiten sicher noch nicht ganz ausgereizt sind. Nicht ganz klar ist, ob es sich bei dem Fall überhaupt um einen Fall handelt. Schließlich kann ein Sturz auch ein Unfall sein. Spannend wird es, wenn es um den Hintergrund des Politikers geht. Sollte es da doch einen Grund gegeben haben, ihn aus dem Weg zu schaffen. Auch die gewitzte Art und Weise, wie es die Verlobte des Toten schafft, zu verschwinden, gefällt. Am Schluss hätte man sich möglicherweise etwas mehr Geradlinigkeit gewünscht, aber vielleicht passt es gerade so wie es ist in die Welt der Politik, in die Alma da unversehens hereingeraten ist. Ein lesenswerter erster Fall mit einem auffälligen Cover, den man gerne in seinem Buchregal aufnimmt.