Rezension

Engel haben keinen Hunger

Engel haben keinen Hunger
von Brigitte Biermann

Ein Buch das fasziniert, schockiert und mitreißend ist. Dieses Buch kann ich nur jedem ans Herz legen der gern "Erfahrungsgeschichten" liest, aber auch jedem anderem der Geschichten aus dem echtem Leben mag. Sicherlich wäre dieses Buch auch empfehlenswert für den Schulunterricht, um vor allem junge Mädchen auf dieses Problem aufmerksam zu machen.

Meine Meinung: 
Dieses Buch ist etwas ganz anderes, das merkt man sofort beim Lesen des Klappentextes. Zuallererst ist es eine Art autobiografischer Roman, zumindest ist es so aufgebaut. Anhand von Rückblicken, Gespräche, aber vor allem der Tagebücher von Katrin rekonstruiert Brigitte Biermann den Weg von Katrin in ihre Magersucht und ihr Kampf darum, die Stimmen in ihrem Kopf ruhig zu stellen um endlich gesund zu werden.

Das Cover wirkt zunächst fröhlich und motivierend, aber wenn man es näher betrachtet merkt man schnell das es Einsamkeit spiegelt. Wir sehen darauf den Oberkörper eines Mädchens, welches ganz alleine auf einem Feld steht, fernab der Wohngegend im Hintergrund, zwar ahnt man noch, dass sie eine Heimat hat, aber irgendwie wirkt sie trotzdem verloren. Ein wirklich passendes Cover.

Gleich zu Beginn der Geschichte lernen wir die 15-jährige Katrin kennen, ein scheinbar fröhliches, aufgewecketes und hübsches Mädchen, dass zudem gute Noten nach Hause bringt und ihren Freundeskreis hat. Doch nicht alles ist so perfekt wie es scheint, denn Katrin will Model werden und dafür hat sie begonnen abzunehmen und mehr Sport zu machen. Ihre Schwester Lena ist die Erste die etwas sagt und versucht die Situation zu retten.

Mit einem Wechsel zwischen Rückblicken der Familie und Tagebüchereinträgen von Katrin schafft es die Autorin perfekt den Leser an sich zu binden und ihn mit erleben zu lassen wie Katrin immer tiefer fällt und mit immer mehr Gewicht auch den Bezug zur Welt verliert. Dabei gibt es immer wieder natürlich Höhen und Tiefen, die auch den Leser mitnehmen und hoffen lassen.

Das Ende des Buches ist dann schneller da als gedacht, und schockierender mit jedem neuem Abschnitt den Katrin betritt. Der Schreibstil spielt dabei eine sehr wichtige Rolle, der Wechsel zwischen den einzelnen Rückblenden ist hier recht gut gelungen, so dass man nie die Übersicht verliert.

Dieses Buch ist nicht nur einfach ein Buch über Magersucht, es erzählt eine Geschichte die näher am Leben nicht sein könnte. Sie fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite, und ist somit eine Geschichte die ich jedem nur nahe legen kann.

Fazit:
Ein Buch das fasziniert, schockiert und mitreißend ist. Dieses Buch kann ich nur jedem ans Herz legen der gern "Erfahrungsgeschichten" liest, aber auch jedem anderem der Geschichten aus dem echtem Leben mag. Sicherlich wäre dieses Buch auch empfehlenswert für den Schulunterricht, um vor allem junge Mädchen auf dieses Problem aufmerksam zu machen.