Rezension

Entfesselter Dämonenspaß

Drei Tage bis Vollmond - Hagen Haas

Drei Tage bis Vollmond
von Hagen Haas

Bewertet mit 4 Sternen

Der Kölner Student Emil und seine Freunde finden eine geheimnisvolle Pyramide, die sie an sich nehmen. Damit sind sie plötzlich im Mittelpunkt einiger dämonischer Vorgänge: Eine Dämonin sucht die Pyramide, sie ist aus der Unterwelt ausgebrochen, einige andere suchen nach der geflohenen Dämonin, und die Pyramide soll auch wieder in die Unterwelt zurück. Dann gibt es noch eine Gruppierung der Pegasus-Agenten, die gegen die Dämonen agieren. Im Dämonengewitter finden sich schließlich alle um den Kölner Dom wieder…

Damit hat der Autor Hagen Haas eine gute Grundlage für eine Erzählung gelegt, bei der alles drunter und drüber geht und kaum etwas so geschieht, wie es die handelnden Personen eigentlich haben wollten. Beim Lesen konnte ich mir bildlich den Autor vorstellen, wie er beim Schreiben hämisch grinst und sich überlegt, welche Hindernisse er seinen Figuren noch in den Weg schreiben kann, nach dem Motto „Was nur schiefgehen kann, läuft auch schief“. Dabei greift er so richtig in die Vollen. Einen dämonischen Kampf während einer laufenden Opervorstellung? Bitte sehr. Ein Unhold, der durchweg Pech hat in der Geschichte? Hier ist er. Eine Verfolgungsjagd, bei der ein Sukkubus den Taxifahrer behext? Aber gerne. Der Dunkelherr, der völlig glücklose Untertanen auf die Pirsch schickt? Selbstverständlich. Ein kleiner Ausflug „ganz nach unten“ noch dazu. Und zum Schluss ein Show-Down, der jedes Klischee auf die Spitze treibt. Alles wunderschön ausgestaltet bis ins Detail. Da passt alles zueinander und hakt doch immer wieder.

Dabei entstand ein erfrischend unkonventioneller Lesespaß, der sich und seine Protagonisten durchweg auf die Schippe nimmt. Vielen Dank für ein paar heitere Lesestunden!