Rezension

entscheidende Gewissensfragen

Zu schützen und zu dienen -

Zu schützen und zu dienen
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser 17te Band um die Profilerin Libby Whitman ist schon etwas Besonderes. Denn wir erleben die bekannten Protagonisten Libby und Owen jetzt als frisch gebackene Eltern, mit all den Veränderungen, die Familienzuwachs so mit sich bringt. Ich fand gerade die Situation von Libby in der Mutterrolle sehr gut dargestellt. Libby bleibt sich selber treu, auch auch sie hadert erst mit dem "vorgegebenen" Rollenverständnis für Mütter. Und hier erleben wir auch wieder die enge Beziehung zu Sadie, ihrer Adoptivmutter. Denn ein sehr aufschlußreiches Gespräch zwischen Sadie und Libby klärt die Situation, auch für den Leser. Libby hat aber nicht nur ihre neue Rolle als Mutter zu verarbeiten, sondern Owen gerät in eine schwierige Situation. Owen haben wir ja als einen grundehrlichen Mann kennengelernt und gerade diese, eigentlich gute Eigenschaft bringt in große Gewissenskonflikte und in gefährliche Situationen. Und hier spielt natürlich auch die neue Lebensrealität, als Elternteil mit Verantwortung für ein Kind eine große Rolle. Das Thema, um das sich sein berufliches Problem dreht, ist übrigens wie immer in den Büchern von Dania Dicken, ein sehr aktuelles Thema und beschäftigt die Menschen immer wieder. Sie hat hier wieder sehr gut die Problematik von gesellschaftlichen Themen in einen interessanten Thriller gepackt. Und somit auch die lebensnahe Realität vieler Menschen dem Leser nähergebracht.
Ich finde, die Darstellung dieser neuen Verantwortung gegenüber ihrer Tochter Gracie kommt gut zum Ausdruck. Zwar müssen sicher nicht viele Menschen Entscheidungen wie die Whitmans treffen, aber man merkt doch, wie sich die Prioritäten im Leben verändern. Dieser Band ist aber bestimmt nicht langweilig, denn Dania Dicken versteht es wieder gut, den Leser mit unvorhergesehenen Ereignissen zu überraschen. Aber zwischendurch darf man bei einem Familientreffen der Protagonisten etwas entspannen. Obwohl gerade dort Owen und auch Libby zu wichtigen Erkenntnisse zu ihren jeweiligen Problemen gelangen. Ich fand es jedenfalls sehr interessant, die vielen Freunde und Familienmitglieder wieder mal vereint zu erleben. Außerdem wird ein neues Band zu Andrea Thornton, in Form einer Nichte von ihr, Emma, geknüpft. Und ich freue mich, dass wir eine neue Person im Umkreis kennenlernen werden. Wie immer darf sich der Leser auf ein interessantes Buch freuen, in dem es nicht nur spannende Fälle zu lösen gibt, sondern man auch tief in die Lebenserfahrungen der Protagonisten eintauchen kann. Es werden grundsätzliche Probleme und Situationen angesprochen, die sicher viele Menschen beschäftigen, auch wenn man kein FBI Agent ist. Aber die authentischen Figuren sind sehr Ausdrucksstark und vermitteln auch alltägliche Probleme gut. Man kann den Ereignissen immer sehr gut folgen und auch wenn es interessanter ist, die Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, können auch Neueinsteiger grundsätzlich gut ins Geschehen reinfinden. Allerdings spielen die Ereignisse aus der Vergangenheit bzw. die bisherigen Lebenssituationen der Protagonisten immer eine große Rolle. Das konnte man gerade bei Libby gut nachvollziehen.

Mir hat diese Folge jedenfalls sehr gut gefallen, denn es beginnt ja sozusagen ein neuer Lebensabschnitt für die Whitmans. Aber auch ihr Umfeld - z.B. Julie, Sadie, Matt oder Nick - ist wichtig für ihr Leben. Denn sie sind fest mit ihnen verwurzelt und sie sind für Libby und Owen ein fester Halt.

Also, viel Spaß beim Lesen und ich freue mich schon auf die nächsten Fälle und bin gespannt, wie Libby und die anderen Personen weiterhin durchs Leben gehen.