Rezension

Enttäuschend, verwirrend, zum Teil unlogisch

Stitch 1 -

Stitch 1
von Yumi Tsukirino

Bewertet mit 2 Sternen

Buch:
Das Cover bildet natürlich Stitch ab, worum es auch in diesem Buch geht. Die Illustration ist in Ordnung, hätte aber auch ein wenig besser sein können, meiner Meinung nach.

Aufgebaut ist das Buch wie ein Manga. Man liest es also von hinten nach vorne und rechts nach links.

Es gibt viele kleine Geschichten und sowohl neue, als auch bekannte Nebencharaktere.

Neben Text gibt es natürlich, wie bei einem Manga gewohnt, Illustrationen, die die jeweiligen Szenen abbilden. Sie sind komplett in Schwarz-Weiß.

Story:
Der erste Teil (so nenne ich das mal) erzählt über das, was Stitch auf der Insel Izayoi und mit Yuna erlebt. Teil 2 zeigt dann Stitch mit Lilo & Co.

Beginnen tun beide Teile jeweils mit der Vorstellung der Charaktere, die dann vorkommen.

Viel zum Inhalt kann und will ich hier nicht sagen, da es eben ein Manga ist und es so viele kleine Geschichten beinhaltet und es keinen Sinn macht jede einzelne wiederzugeben.

Fazit:
Das Buch hat mich ehrlich gesagt ein wenig verwirrt und enttäuscht.

Der Schreibstil war recht simpel. Ich mochte ihn gar nicht. Die Charaktere wirkten unsympathisch auf mich und recht dumm (Yuna finde ich schrecklich. Nur am motzen und rumzicken). Zudem werden so wenige Worte eingesetzt, dass man fast schon denken könnte, das Buch wäre für Kinder mit einem geringen Wortschatz geschaffen worden. Dabei soll das Buch für 8-Jährige sein. Dragon Ball, Sailor Moon, usw. waren sprachlich besser und die habe ich selber als Kind gelesen.

Die Illustrationen waren jedoch sehr ansehnlich und detailliert. Die Charaktere wirkten, als Zeichnung, sehr liebenswert. Schade finde ich, dass sie eben farblos bzw. nur in Schwarz-Weiß sind.

Der 2. Teil mit Lilo, Nani, David und Co hat mir besser gefallen, als der 1. Teil. Den 1. Teil hätte man komplett weglassen sollen, meiner Ansicht nach. Diese Buchserie sollte sich auf Stitch und seine Ohana konzentrieren. Bei dem 1. Teil hatte ich nämlich oftmals den Gedanken, dass der Autor sich nur wenig mit Stitch und dessen Story und Eigenschaften beschäftigt hat. Es waren einfach ein paar Sachen dabei, die einfach keinen Sinn ergeben. Naja…

SPOILER START:
Der 1. Teil beginnt damit, dass Stitch auf der Flucht ist. Das kennt man ja aus dem Film, als er durch das All flieht und schließlich auf der Erde landet. Jedoch landet er diesmal nicht bei Lilo, sondern auf der Insel Izayoi und begegnet dem Mädchen Yuna. Hier schon der 1. Fehler. Das Mädchen nennt ihn Stitch. Stitch bekam jedoch seinen Namen erst von Lilo, die er ja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht getroffen haben kann. Zudem verhält er sich recht zivilisiert und so, wie man ihn kennt NACHDEM er eine Weile bei Lilo und Nani gelebt und dazu gelernt hat. Dass er also die menschliche Sprache sprach und sich „normal“ verhalten hat, ist unlogisch. Er hätte, wie am Anfang des Filmes, zerstörerisch und chaotisch auf der Insel sein müssen (Also ein richtiges Alien/Monster, das nur an sich denkt). Dann kommt noch dazu, dass er auf einmal Yuna als „Ohana“ bezeichnet. Da bekomme ich ja ne Krise. Lilo und Nani sind seine Ohana. Wäre es so gewesen, dass Stitch zusammen mit Lilo und Nani die anderen Inseln und Teile der Erde besucht und erkundet hätte, würde ich nichts sagen. Das hätte mir auch weitaus besser gefallen. Aber da ja gleich zu Beginn gezeigt und geschrieben wurde, dass Stitch auf der Flucht ist, ist damit ja der Beginn gemeint. Einfach die ganze Sache mit Yuna ist falsch.

Eine Aussage von Lilo hat mich etwas schockiert. Sie ist einfach so untypisch für sie. Dass sie sagt, dass sie Stitch hasst… Nöp. Ohana geht vor. Sie würden sich nicht so schnell mit solchen hasserfüllten Worten verletzen. Lilo ist auch für ihr Alter zu reif, um das einfach so von sich zu geben.

SPOILER ENDE.

Was mir gefallen hat, war, dass man ein wenig von der Kultur und „Mythen“ erfahren hat aus diesem Bereich der Erde (Wobei ich nicht weiß, ob diese Insel tatsächlich existiert. Ich habe jetzt nicht danach gegoogelt). Also so etwas wie Geister, Götter oder so ähnlich.

Gestört hat mich, dass Stitch als verfressen dargestellt wurde. Der Fokus war das ganze Buch über auf Essen. Stitch hat Hunger. Stitch hat Hunger. Stitch hat Hunger. Wie kommt der Autor darauf? Stitch war nie so! Hat der Autor die Filme gesehen? Es ist fast so, als kenne der Autor Stitch, seine Eigenschaften und dessen Charakter gar nicht.

Dass Stitch am Anfang etwas chaotisch, tollpatschig und zerstörerisch war, weiß man als Stitch-Fan natürlich. Wenn man den Film kennt, weiß man aber auch, dass sich Stitch zum Ende hin besser unter Kontrolle hatte und eben durch seine Intelligenz dazu lernte und ruhiger wurde. In diesem Buch war er so chaotisch und hat so viel kaputt gemacht… ich weiß nicht. Es ist irgendwie nicht so richtig der Stitch, den ich kenne und liebe.

Bei dem 1. Teil mit Yuna kommt ein Wunschstein vor, bei dem man 43 gute Taten vollbracht haben muss, bevor man sich etwas wünschen kann. Zumindest in diesem Buch wird das nie erreicht. Ob es in einem Folgebuch dann weiter geht, ist nirgends vermerkt, aber man kann natürlich davon ausgehen.

Humor fand ich in dem Buch jetzt nicht. Stitch tat mir irgendwie die ganze Zeit nur Leid.

Wie gesagt- Das Buch war enttäuschend und etwas verwirrend. Die Idee war gut, die Umsetzung leider nicht so ganz. Das einzig Gute an dem Buch sind die Illustrationen und dann halt der Teil wo Lilo und Nani vorkommen. Die Original Ohana muss im Mittelpunkt stehen. Yuna und Co müssen weg (Sorry).

Für Kinder, die sich mit Lilo & Stitch nicht so auskennen und Lesefaul sind oder eine Leseschwäche haben, wird das Buch ausreichend sein. Ansonsten bin ich nicht sicher, ob ich das Buch empfehlen würde.