Rezension

Enttäuschende Fortsetzung

Wiedersehen im Land der Weihnachtssterne -

Wiedersehen im Land der Weihnachtssterne
von Lea Thannbach

Bewertet mit 2.5 Sternen

Zurück in Deutschland wird Stella morgens von einem Makler überrascht, der im Namen ihrer Familie die Villa verkaufen soll. Kurze Zeit später taucht ein weiteres Familienmitglied namens Max auf, was von den anderen gemieden wird, und Stella ist wieder mitten in den Dramen der Vergangenheit ihrer Familie. Dabei erfährt sie nicht nur mehr über ihre verstorbene Mutter, sondern auch über ihre Großmutter und deren Liebeleien und Lebenseinstellungen. Nebenbei muss Stella auch noch für sich selbst entscheiden, für welchen Mann ihr Herz schlägt.

Die Geschichte spielt nun in drei verschiedenen Zeitebenen: neben Stellas Geschichte wird nun auch die Geschichte ihrer „Urgroßmütter“ und Auszüge aus den letzten Monaten des Lebens ihrer Mutter in Amerika erzählt. Dadurch wird es noch einmal komplexer. Dem gegenüber steht die Sprache, die immer einfacher und wiederholender wirkt. Von dem heimeligen Gefühl des ersten Bandes ist leider nicht mehr viel übrig.

Dazu kommen auch weitere Figuren, die meine Sympathiepunkte noch weiter sinken lassen. Vor allem von Stellas Mutter hatte ich doch eine sehr hohe Meinung, aber je mehr ich über sie und die Familie generell erfahre, desto weniger Verständnis habe ich für die Handlungen der Figuren. Doch nicht nur die einzelnen Familienmitglieder sind mir unsympathisch, auch die wirklichen Nebenfiguren kommen nicht gut weg; so wird Stella beispielsweise von ihren besten Freunden und Familienmitgliedern von heute auf morgen quasi auf die Straße gesetzt. Es stellt sich auch hier wieder für mich die Frage: musste das auch noch sein? Kann Stella nicht eine Entscheidung einmal selbst für sich treffen?

Ich hatte sehr gehofft, dass die ganzen Anspielungen aus Band 1 nun alle aufgeklärt werden und obwohl es sehr, sehr viele Enthüllungen gibt (zu viele, meiner Meinung nach), wird dennoch nicht alles aufgeklärt. Es wirkt auf mich, als hätte die Autorin auch den roten Faden auf der Suche nach Drama verloren.

Ein wiederkehrendes Element sind die „starken“ Frauen, die doch auch oft aufgrund geschichtlich realer Gründe oder der Liebe nicht so glänzen wie sie könnten. So haben auch diese Aspekte einen mehr als faden Beigeschmack.

An dramatischen Elementen ist das Buch für eine Liebesgeschichte kaum noch zu überbieten und auch das wird dazu beitragen, dass ich mich beim Lesen nur noch unwohl gefühlt habe. Vor allem ein Aspekt aus dem ersten Band, der bei mir schon für viel Verwunderung gesorgt hat, wird hier noch übertroffen an Gänsehaut von Unwohlsein.

Der erste Band war für mich nett und heimelig, aber absolut in Ordnung, aber die Fortsetzung wirft auf diesen ein schlechtes Licht und ich finde es sehr schade, wie aus dieser schönen Idee so eine für mich unbefriedigende Geschichte wurde, deren Ende den Anfang drückt.