Rezension

Erfrischend komisch und schräg und dabei unglaublich bildgewaltig!

60 Kilo Sonnenschein - Hallgrímur Helgason

60 Kilo Sonnenschein
von Hallgrímur Helgason

„60 Kilo Sonnenschein“ von Hallgrimur Helgason ist im Jahr 2020 im Tropen Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 576 Seiten. Das Buch wurde ausgezeichnet mit dem isländischen Literaturpreis für den besten Roman des Jahres.

 

Im Zentrum der Geschichte steht zunächst die Person Eilifur. Dieser hat eine Familie mit zwei Kindern zu versorgen und lebt in äußerst ärmlichen Verhältnissen in einer kleinen Hütte in einsamen Island zur Zeit des Überganges vom 19. auf das 20. Jahrhundert. Um seiner Familie eine Freude zu Weihnachten zu machen, möchte er etwas Weizen besorgen. Nach seiner Rückkehr findet er jedoch nur noch seinen Sohn Gestur lebend vor. Der Leser darf nun das weitere Leben des Gestur mitverfolgen und lernt vielfältige teilweise sehr skurrile Personen kennen, die alle im kargen Island leben und den schwierigen Umständen dort trotzen.

 

Halligrimur Helgason erzählt die Geschichte von Eilifur und Gestur in einem langsamen Tempo mit einem ganz eigenen Humor, teilweise etwas derb, manchmal auch etwas auf die Spitze getrieben, aber auch ganz zart und feinfühlig und vor allem bildgewaltig. Mir persönlich hat dies sehr gut gefallen und ich habe die Geschichte gerne gelesen. Oft habe ich mich selbst beim Schmunzeln ertappt.

Sehr fasziniert hat es mich, wie der Autor es schafft, den Leser in die naturgewaltige Welt Islands zur damaligen Zeit eintauchen zu lassen.