Rezension

Ergreifende Zeitreise

Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien -

Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien
von Bettina Lausen

Bewertet mit 5 Sternen

Der plötzliche Tod ihres Vaters trifft die 26 jährige Carolin zutiefst. Allein, ohne Familie, mit dem vom Vater geliebten Unternehmen steht Carolin fassungslos da.  Ein Tipp ihrer besten Freundin erweist sich hierbei als Lichtblick. Auf der Beerdigung steht Carolin unverhofft ihrer  fast neunzigjährigen Großmutter gegenüber. 

Nach und nach erzählt Frida bereitwillig aus ihrem turbulenten Leben, beginnend im Juli 1939. Während Carolin den bewegenden Schilderungen lauscht, klärt sich gegen Ende des Buches der Grund für den rigorosen Kontaktabbruch zwischen Vater Alfred und seiner Familie.

 

Mit ihrer bildstarken Schreibweise lässt die Autorin Schauplätze und handelnde Personen lebendig werden. Gefesselt von den Erinnerungen Fridas durchlebe ich die ersten Kriegsjahre in Berlin, ihre Rückkehr nach Ostpreußen in den Wirren des Krieges, die dramatische Flucht vor der Roten Armee und die anschließenden Herausforderungen. Überlebenskampf und Mut. Spannend und bewegend, hoffend und mit Tränen in den Augen, die ergreifende Geschichte auf zwei Zeitebenen lässt mich eintauchen, das Buch wegzulegen fällt mir schwer. 

Durch charakterstarke Figuren mit der Verflechtung  historischer Geschehnisse entsteht eine authentische Erzählung.  Den größten und ergreifendsten Teil des Buches nehmen die Schilderungen der Vergangenheit ein. Doch auch im Gegenwarts Strang zeichnen sich Überraschungen ab. Ein gelungenes Lese Schätzchen.  

Zum Titel: Warum der Duft nach gelben Kamelien  eine wertvolle Erinnerung darstellt, das erklärt sich im Laufe der Handlung. 

Mir wird dieser historische Roman noch lange im Gedächtnis bleiben.  Ich freue mich auf weitere  Erzählungen von Bettina Lausen.