Rezension

Erinnerung an die erste Liebe

Rückkehr nach Regensburg -

Rückkehr nach Regensburg
von Rüdiger Marmulla

Bewertet mit 4 Sternen

„...Die Fotos hielten unsere glücklichen Tage fest. Noch vor einem Monat wäre es für mich undenkbar gewesen, mich jemals von diesen Gegenständen zu trennen...“

 

Dieses Zitat aus dem ersten Kapitel gibt das Ende einer unglücklichen Liebe wider. Was es genau damit auf sich hatte, erfahre ich später.

Dann wechselt die Geschichte in die Gegenwart. Mittlerweile sind fast 50 Jahre vergangen. Richard, der Witwer ist, besucht mit einem Freund Christian seine Heimatstadt Regensburg. Stetig kommen alte Erinnerungen hoch.

Der Autor erzählt in dieser Novelle die Geschichte aus zwei Perspektiven. Eher sachlich und distanziert wirken Richards Erinnerungen an die Vergangenheit. Und doch scheint jede Szene und jedes Wort noch präsent.

In der Gegenwart lerne ich mit Christian wesentliche Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen und erfahre ein wenig über deren Geschichte.

Dann steht Richard plötzlich seiner Jugendfreundin Dana gegenüber. Sie bedient im Bischofshof.

 

„...Der Abend, der beiden das Herz brach, steht wieder lebendig vor ihm. Wie ist das möglich? Nach so vielen Jahren?...“

 

Bis zu dem Moment weiß ich als Leser nicht, was an jenem Abend wirklich geschehen ist. Das lässt das Kopfkino rotieren. Als das Ereignis aufgeklärt wird, wirkt es deshalb fast banal. Die Gefühle bestimmten das Geschehen. Miteinander geredet hat man, wie so oft, viel zu wenig.

Richard, eher schüchtern und zurückhaltend, ist für Dana da, wenn sie ihn braucht. Schnell allerdings fährt sie zweigleisig. Als Richard zum Studium nach Frankfurt wechselt, baut er sich ein eigenes Leben auf. Das Kapitel Dana scheint beendet.

Nun bittet Dana Richard um ein Gespräch. Haben die beiden eine zweite Chance?

Der Schriftstil passt sich Thematik an. Er bringt die Distanz zur Vergangenheit herüber., aber auch die Begeisterung von Richard für seine Heimatstadt. Die kurzen Sätze der Erinnerung deuten schon an, dass man damals nicht viele Worte gemacht hat.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.