Rezension

Erinnerungen an Afrika

Schatten wandern übers Gras
von Tania Blixen

Bewertet mit 4 Sternen

Fünfundzwanzig Jahre nachdem ihre Farm in Afrika längst verkauft war und sie wieder in ihrer dänischen Heimat lebte, schrieb Tania Blixen nochmals einige ihrer afrikanischen Erinnerungen auf. In „Schatten wandern übers Gras“ (Shadows on the Grass, 1960) berichtet sie über ihren ihr sehr ergebenen somalischen Diener Farah, erzählt von der Löwenjagd mit Gewehr oder Fotoapparat und über ihr gutes Verhältnis zu den Einheimischen, bei denen sie des Öfteren zu Erste Hilfe-Maßnahmen gerufen wurde. Sie grübelt über Träume nach, nächtliche, zerronnene und geplatzte Träume, über ihre verlorene Heimat in Afrika und über gute und beste Freunde. Ab und zu taucht in ihren Betrachtungen auch der verstorbene Denys Finch-Hatton wieder auf, mit dem sie damals mehr als nur Freundschaft verband.

Die Autorin Tania Blixen war Dänin und wurde 1885 als Karen Christence Dinesen auf dem Familienbesitz Rungstedlund geboren. Mit ihrem Ehemann, dem schwedischen Baron Bror Blixen, wanderte sie 1914 nach Kenia aus, wo sie eine Kaffeefarm kauften. Dort verliebte sie sich in den gutaussehenden Denys Finch-Hatton – ihre große Liebe, die tragisch endete. Er starb 1931, als er mit seinem Flugzeug abstürzte. In Afrika entdeckte Tania Blixen auch ihr literarisches Talent. Mit ihrem 1940 erschienenen Roman „Afrika – dunkel lockende Welt“, der später unter dem Titel „Jenseits von Afrika“ verfilmt wurde, wurde sie weltberühmt. Nach einem Brand musste sie 1931 ihre ohnehin ertragslose Farm aufgeben und kehrte nach Dänemark zurück, wo sie 1962 verstarb.

Das vorliegende kleine Buch gibt einen allgemeinen Einblick in das damalige Leben in Afrika und auf der Farm. Es besteht aus fünf Kapiteln, die jedes auf ein anderes Thema eingehen. Der Schreibstil ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, zumal die ersten Seiten nicht gerade als interessant zu bezeichnen sind. Zum Glück ändert sich das später, so dass ich es als aufschlussreiche und bemerkenswerte Lektüre bezeichnen kann, die für den interessierten Leser sicherlich ein Gewinn ist.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 24. Mai 2020 um 10:45

Feine Erinnerung an frühere Lektüre. Ich kann die Person der Tania Blixen bis heute nicht richtig einordnen.