Rezension

Ermittlungen im Internet

Wisting und die Tote am Wegesrand -

Wisting und die Tote am Wegesrand
von Jørn Lier Horst

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: William Wisting muss sich erstmals mit den Tiefen des Word Wide Web auseinandersetzen, als ihn eine mysteriöse E-Mail erreicht. Die Betreiberin eines Forums, das helfen soll, den Mord an der Rucksacktouristin Ruby aufzuklären, vermisst ein sonst sehr engagiertes Mitglied, das sie allerdings nicht persönlich kennt. Die Userin Astria soll in Norwegen leben und fiele so in Wistings Zuständigkeitsbereich. Der empathische Kommissar wird sofort neugierig und lässt sich auf eine ihm unbekannte digitale Welt ein, die ihn und seine Tochter immer mehr in ihren Bann zieht.

Meinung: „Wisting und die Tote am Wegesrand“ ist nach Wistings Cold Cases der Start einer neuen Reihe rund um den sympathischen, hartnäckigen und empathischen Ermittler, der ihn in die Tiefen des Internets führt.
William Wisting ist schon lange bei der Polizei, hat mehrere Fälle aufgeklärt und wird von allen sehr geschätzt. Er ist besonnen, ruhig und neugierig. Deswegen lässt ihn die ungewöhnliche Anfrage, die eines Tages in sein E-Mail-Postfach flattert, nicht mehr los. Michelle, die Betreiberin eines Forums, das bei der Aufklärung des Mordes an ihrer Freundin Ruby helfen soll, vermisst eine ihrer Teilnehmerinnen. Da sie jedoch weder ihr Aussehen noch ihren richtigen Namen kennt, ist guter Rat teuer. Die Userin Astria schien vor ihrem Verschwinden eine wichtige Entdeckung gemacht zu haben, von der sie jedoch niemandem mehr berichten konnte.
In dem Buch werden also gleich zwei Fälle behandelt. Einmal geht es um den von Ruby, einer jungen Rucksacktouristin, die bereits vor ca. einem halben Jahr in Spanien getötet wurde. Ruby war lebensfroh und extrovertiert. Da der Fall bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, hat ihre Freundin Michelle das Forum gegründet, um endlich Licht ins Dunkel zu bringen. Denn sie hofft, dass irgendjemand etwas findet, was der Polizei entgangen sein könnte.
Der zweite Fall ist natürlich der von Astria, zu deren Identität nach und nach mehr preisgegeben wird. Sie war im Forum sehr aktiv und hat sich dort um die Fotos gekümmert.
Andere Forumsteilnehmer werden ebenfalls vorgestellt und bald geraten sogar Wisting, seine Tochter und eine junge Kollegin in den Sog der online stattfindenden Ermittlungen.
Natürlich kommt die normale Polizeiarbeit nicht zu kurz und Wisting und sein Team müssen ihrer üblichen Arbeit nachgehen. Bei einer unbekannten Vermissten in Norwegen und einer toten Rucksacktouristin in Spanien geht es allerdings nicht ohne das Internet.
Die Geschichte ist spannend und wird vor allem durch die Internetrecherchen der Personen zeitgemäß. Es gibt viele Wendungen und ich mag William Wisting. Er ist ein guter Mensch, dem seine Arbeit und die Menschen in seiner Umgebung wichtig sind und der, trotz allem, was er bereits gesehen haben muss, nicht das Mitgefühl verloren hat.
Mich konnte dieser Krimi gut unterhalten und so kann ich ihn nur empfehlen.

Fazit: Ein gut gemachter Krimi, der Leser und Polizei in die Tiefen des Internets entführt. Sehr zu empfehlen.