Rezension

Erschreckend realistisch und verdammt spannend

DAEMON - Daniel Suarez

DAEMON
von Daniel Suarez

Matthew Sobol war zu Lebzeiten eines der größten Genies, was Programmierung, Onlinespiele und virtuelle Welten angeht. Nun ist der Chef eines Computerspiel-Imperiums an Krebs gestorben, macht sich aber unsterblich: Ausgelöst durch die Nachricht seines Todes setzt sich eine Killermaschinerie in Gang, die gnadenlos Sobols zu Lebzeiten vorbereiteten terroristischen Kampf gegen Unternehmen, Regierungen und Menschen umsetzt. Es scheint keine Chance zu geben, seinen Virus DAEMON zu stoppen, der alles tötet, was sich ihm in den Weg stellt.

Daniel Suarez ist etwas gelungen, was viele Cyberthriller vergeblich versuchen: DAEMON ist eine interessante, spannende Science Fiction-Geschichte, die aber gar nicht so weit entfernt von dem ist, was uns heute tagtäglich beschäftigt. Manches wirkt fantastisch, vieles aber doch erschreckend realistisch. Und wenn man sich überlegt, wie rasant sich Technologien entwickeln, könnte einem im Hinblick auf den Roman angst und bange werden.
Dieser Alptraum ist atemlos und fesselnd geschrieben, wer sich allerdings mit Internet- und Computertechnik wenig auskennt, nimmt einen harten Kampf gegen Fachbegriffe und -jargon auf, der ermüdend sein kann. Hier hätten zumindest Erklärungen im Anhang eine Hilfe sein können.
Ein weiteres Manko wird sich nächstes Jahr beheben, hat Daniel Suarez seinen Thriller doch in zwei Romane verpackt: DAEMON hört mitten in der Handlung auf und die Geschichte wird im März 2011 im Roman DARKNET fortgesetzt. Ich bin gespannt.