Rezension

Erschreckend und erschütternd. Brilliant getextet und erstklassig gezeichnet.

Haarmann - Peer Meter

Haarmann
von Peer Meter

Nachdem mich "Vasmers Bruder" von Peer Meter und David von Bassewitz schon sehr beeindruckt hat, musste ich mir unbedingt auch "Haarmann" kaufen. "Gift" (von Peer Meter und Barbara Yelin) ist schon auf dem Weg zu mir. Damit habe ich die Serienmörder-Trilogie komplett. Die Rezension von "Gift" folgt zeitnah.

"Haarmann" wartet im Gegensatz zu "Vasmers Bruder" mit gestochen scharfen Zeichnungen auf und diese überlassen nichts der Phantasie, alles wirkt erschreckend real. Anhand des ersten Opfers, Friedel Rothe, wird aufgezeigt, wie einfach es für Fritz Haarman augenscheinlich war, alleinstehende Jungen und Männer zu finden und deren Vertrauen zu gewinnen. Natürlich lag dies auch an dem Polizeiausweis, der ihm unglaublichweise ausgestellt wurde. Um die Geschichte noch authentischer anzulegen, erfand der Autor für Friedel eine fiktive und durchaus glaubwürdige Vita. Hier wird mir vor allen Dingen eine ergreifende Szene mit dessen Eltern in Erinnerung bleiben. Für mich persönlich ist das "Highlight" dieses Buches, wenn man es denn so nennen mag, die eigentümliche Ausdrucksweise, derer sich Fritz Haarmann bedient und die Peer Meter gekonnt in Szene setzt. Ich hatte während des Lesens die Stimme des Schauspielers Götz George im Ohr, der den Serienmörder eindrucksvoll in dem Film "Der Totmacher" verkörperte. Eines kann ich jedem Leser versprechen: Dieses Buch lässt niemanden kalt.

Fazit: Erschreckend und erschütternd. Brilliant getextet und erstklassig gezeichnet. Klare Leseempfehlung!