Rezension

Erschreckend, wenn das wahr würde

Schabernack -

Schabernack
von Erich H. Franke

Bewertet mit 5 Sternen

„...Heute Nacht hat es wieder ein Opfer gegeben, Pavel! Ein junger Mann. Er konnte noch nicht vernommen werden. Als man ihn gefunden hat, war er geschockt und traumatisiert...“

 

Dr. Hubert Karmann unterhält sich mit seinem tschechischen Kollegen Pavel Mitroschka. Es geht um verschiedene Vorkommnisse an der deutsch – tschechischen Grenze. Das Gebiet gehörte einst der deutschen Reichswehr und wurde später von der NVA besetzt. Bisher konnten die Gschehnisse totgeschwiegen werden. Das geht nun nicht mehr.

Der letzte Vorfall betraf Kevin und zwei seiner Freunde. In Kevins Erinnerung wurden die Freunde von Insekten getötet. Sie haben auch ihn angegriffen, doch er konnte über den Zaun fliehen.

Wie schon in den vorhergehenden Bänden spielt der Autor wieder gekonnt mit technischen Möglichkeiten. Er stammt aus der Branche und weiß, worüber er schreibt. Das sieht man als Leser an den glasklaren Fakten und den verwendeten Fachbegriffen. Um diese Grundthemen, ich will sie mal technische Spielereien nennen, herum hat er eine spannende Handlung kreiert.

Die wissenschaftlichen Forschungen begannen im Zweiten Weltkrieg. Ausgesuchte Personen sollten untersuchen, wie Hochfrequenzenergie auf das menschliche Gehirn wirkt.

 

„...Keiner der beteiligten Wissenschaftler machte sich dabei allzu viele Gedanken um das Leiden der Opfer. Die Forscher glaubten fanatisch daran, dass alles, was sie taten, einem höheren Ziel diente...“

 

Einer davon hat sich rechtzeitig nach Argentinien abgesetzt. Die Arbeit hatte nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht. Sein Enkel, der über die Unterlagen verfügt, bekommt jetzt ein Angebot, das er ablehnen könnte, aber nicht will. Die alten Aufzeichnungen und neue Erkenntnisse der Hirnforschung könnten zu vielversprechenden Ergebnissen führen.

Wie gehabt versteht es der Autor, die technischen Fakten populärwissenschaftlich zu erklären und an praktischen Beispielen zu verdeutlichen.

 

„...Aber aus der Entfernung, da wäre das so, als wollten Sie, nur mit dem Vorschlaghammer bewaffnet, in einem Ameisenhaufen ein ganz bestimmtes Tier erschlagen, ohne in dem Gewimmel ein anders zu verletzten...“

 

Noch deutlicher wird es allerdings in der Handlung selber, denn auch der Biologe Dr. Pflug und die USA-Geheimagentin Karen Muller, die wegen des Raubs einer streng geheimen Technologie in Amerika nach Europa geschickt wurde, werden unerwartet zu Versuchsobjekten und können sich nur schwer aus den Fängen lösen.

Dr. Pflug wird dabei von einem Bayern gerettet, der sich Sepp nennt. Der Mann ist mir sehr sympathisch.

 

„...Jo, was ist das? A Studierter! Mitten in der Nacht, im Wald und noch dazu sieht er aus, wie ein Eber in der Kuhle. Hast dir einen schlechten Platz ausgesucht zum Studieren, mein I!...“

 

Bald zeigt sich, dass die Vorgänge an der Grenze und der Diebstahl in Amerika zusammengehören. Wird es den amerikanischen und deutschen Dienststellen gelingen, den schon geplanten großen Coup zu verhindern?

Der Autor versteht es, den Spannungsbogen hochzuhalten. Gleichzeitig erhalte ich einen Einblick in die Arbeit der Geheimdienste.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich mag die Kombination aus fesselnder Handlung und technischen Spielereien, die gar nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt sind. Vor allem versteht es der Autor, mir als Leser allein durch die Ereignisse klar zu machen, wo die Gefahren liegen.