Rezension

Erstklassiger Horror

Eine Versammlung von Krähen - Brian Keene

Eine Versammlung von Krähen
von Brian Keene

Etwas lauert in den Wäldern rings um Brinkley Springs. Die Tiere begehen im Angesicht der Gefahr massenhaft Selbstmord. 
Bevor der Leser genau erfährt, was denn dort lauert, wechselt Keene in das kleine Städtchen. Mangels Arbeitsplätzen und Zukunftsaussichten stehen dort viele Häuser bereits leer. Die übrige Bevölkerung sieht ihrer Stadt beim Sterben zu. 
Ganz plötzlich fällt in ganz Brinkley Springs der Strom aus. Die Tiere spielen verrückt, Autos, Handys, Taschenlampen...nichts geht mehr. Und dann fangen die Schreie an. 
Wer genau die Einwohner dezimiert wird schnell klar. Aber wo diese Wesen her kommen, was sie wollen und wie sie zu bekämpfen sind wird erst weit am Ende aufgeklärt.
Der Autor hat ein wunderbares Talent Charaktere zum Leben zu erwecken. So stellt er einen Bewohner nach dem Anderen vor. Nur um sie dann bereits nach wenigen Seiten in einen ziemlich qualvollen Tod zu schicken. Immer wenn der Leser glaubt, bestimmte Personen werden sicherlich noch eine Rolle spielen, sind die Meisten auch schon wieder Geschichte. Bei der Wahl der Todesumstände ist Keene alles andere als zimperlich. Literweise Blut, abgetrennte Körperteile, raus gerissene Eingeweide, alles im Angebot.
Vieles erinnerte mich vom Stil an Stephen King. Aber Keene hat nicht dessen Hang zu ausschweifenden Beschreibungen. Das macht die Versammlung der Krähen zu einer einwandfreien Horrorstory, die den Leser packt und nicht in eine sinn- und logikfreie Blutorgie schmeißt.