Rezension

Erstlesebuch mit Tipps und Tricks für nachhaltige Weihnachten

Das Jahr, in dem Weihnachten (fast) ausfiel -

Das Jahr, in dem Weihnachten (fast) ausfiel
von Katja Alves

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bei einem Telefonat schnappt Klara auf, dass ihre Mama „nachhaltige Weihnachten“ feiern will. Aber selbst fürs nachhaltige Feiern müssten die Vorbereitungen doch langsam mal starten…

Deswegen nimmt Klara die Festtagsplanung selbst in die Hand. Zusammen mit Freundin Luzi und Freund Milo will sie Geschenke selbst machen. Im Sinne der Nachhaltigkeit. Außerdem soll kein Baum gefällt werden. Und Strom wollen sie auch sparen. Schließlich schmeckt Plätzchenteig auch roh.

Ein umweltbewusstes Weihnachtsfest

„Das Jahr, in dem Weihnachten (fast) ausfiel“ erzählt mit viel Humor von Weihnachtsvorbereitungen für ein umweltbewusstes Fest. Neben Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit geht es auch um Diversität in Familien. Denn Klaras Familie und Freunde feiern ein sehr vielfältiges Weihnachtsfest. Religion spielt keine Rolle. Haut- und Haarfarben, Brillen, verschiedene Körperformen und Kleidungsstile – auf den Seiten geht es bunt zu. Klaras Papa kümmert sich ums Baby, während ihre Mama dauernd an Handy und Laptop hängt. Zwischen herumliegender Wäsche und Spielzeug versucht im Home-Office zu arbeiten.

Damit ist es ein sehr zeitgeistiges Weihnachtsbuch. In welchem sich bestimmt viele junge Familien wiedererkennen. Ich persönlich erkannte mich in der zu Hause arbeitenden Mama im Alltagschaos.

Mit Plätzchenrezept

Der Vize (7) las das Lesestarter-Buch sehr gerne mit mir zusammen. Übernahm besonders kurze Sätze und wörtliche Rede. Das klappte schon echt gut und motivierte meinen Erstklässler sehr. Dass am Ende das Rezept von Luzis veganen Schoko-Talern auf uns wartete, gefiel ihm besonders. Die haben wir natürlich direkt nachgebacken.

Mama meckert

Mir persönlich war es ein wenig zu aufdringlich und etwas zu oberflächlich. Soweit ich weiß, ist das Weihnachtbäumchen im Topf kaum nachhaltiger als ein gefällter Baum, da die wenigsten überleben. Und der Plastikbaum muss Jahrzehnte verwendet werden, damit er zur ökologisch sinnvolleren Variante wird.

Der Rat zur LED-Lichterkette scheint mir fast anachronistisch, dürfte sie doch inzwischen die Regel sein. Selbst ein wieder verwendbarer Adventskalender dürfte nicht umweltfreundlicher sein, als ein gekaufter, wenn er mit Plastiknippes und einzelverpackten Süßigkeiten gefüllt wird. Die Botschaft sehe ich alte Frau also leider etwas kritisch. Aber die Idee dahinter gefällt mir durchaus.