Rezension

Es ist schwer, Wahrheit und Lüge auseinander zu halten ...

Moorteufel - Mani Beckmann

Moorteufel
von Mani Beckmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Schauplatz dieses überaus packenden Romans ist das westfälische Dorf Ahlbeck während der Karwoche des Jahres 1814.

Seit Jahren toben die Befreiungskriege gegen Napoleon in Europa. Viele zwangsrekrutierte Männer desertieren, so auch der achtzehnjährige Magistersohn Jeremias Vogelsang. Er muss, weil ihn der Amtmann Boomkamp, der Vater seiner Geliebten, verfolgt, in das Moor in der Nähe seines Heimatortes flüchten. Dort trifft er nicht nur auf allerlei lichtscheues Gesindel sondern auch auf das Geheimnis, das sein eigenes Leben umgibt.

Längst vergessene und verschwiegene Vorfälle tauchen plötzlich wieder auf. Soldaten und Räuberbanden (der Unterschied ist kaum auszumachen) versetzen das Dorf in Angst und Schrecken. Jeremias weiß nun bald nicht mehr, wessen Geschichte er glauben soll.

Rache und schlechtes Gewissen ringen um eine Lösung.

Die Story ist kompakt und gut durchstrukturiert. Der Erzählstil (die ICH-Form aus Sicht des Jeremias) ist mitreißend.

Der Leser kann gemeinsam mit dem jungen Vogelsang ein Puzzleteil nach dem anderen des Geheimnisses zusammensetzen.

Interessant sind auch die auch die Darstellungen der anderen Dörfler, die bei der geheimnisumwitterten Herkunft von Jeremias, eine nicht immer rühmliche Rolle spielen. Sowohl dem Magistersohn als auch dem Leser fällt es schwer, Wahrheit und Lüge auseinander zu halten.