Rezension

Es lohnt sich, dran zu bleiben

Der Tote in der Black Swan Lane -

Der Tote in der Black Swan Lane
von Andrea Penrose

Bewertet mit 4 Sternen

Als Reverend Josiah Holworthy ermordet wird, fällt schnell der Verdacht auf den Earl of Wrexford, immerhin konnte man den Karikaturen A. J. Quills schon länger entnehmen, dass die beiden miteinander Streit hatten. Wrexford bleibt schließlich nichts anderes übrig, als selbst zu versuchen, den Mörder zu finden – und zwar mit Hilfe A. J. Quills …

Ich brauchte eine ganze Zeit, um in diesen Roman zu kommen, und war schon kurz davor, ihn querzulesen, denn er liest sich nicht gerade einfach, die Autorin benutzt eine hochwertige Sprache, und da Wissenschaft im Mittelpunkt steht, und ausführlich einbezogen wird, hat man auch schnell das Gefühl von Länge. Doch dann hatte ich mich eingelesen, und fing an, den Roman mehr und mehr zu mögen, mittlerweile hoffe ich, dass dp auch die weiteren Bände der Reihe veröffentlichen wird.

Besonders angetan haben es mir die Charaktere, Wrexford und sein Kammerdiener Tyler, die zusammen chemische Experimente durchführen und deren Verhältnis nicht gerade von Unter- und Überordnung geprägt ist, sind beide interessante Persönlichkeiten. Charlotte Sloane und die beiden Straßenjungen, Raven und Hawk, um die sie sich kümmert, und die fast wie Familienangehörige für sie sind, muss man einfach mögen. Alle verstoßen gegen Konventionen ihrer Zeit, und haben womöglich noch die eine oder andere Überraschung für den Leser in weiteren Romanen zu bieten.

Die Ermittlungen sind einmal etwas anderes, während Charlotte mit ihren Karikaturen Einfluss nimmt, versucht es Wrexford auf wissenschaftlicher Basis. Beide begeben sich dabei auch immer wieder in Gefahr. Der Bow Street Runner (warum nur wurde in der Übersetzung „Läufer“ daraus gemacht?), der den Mordfall aufklären soll, bleibt relativ blass, es wäre schön, wenn er in weiteren Romanen mehr Konturen bekäme. Als Leser erhält man die Möglichkeit mitzurätseln, es wird einem aber nicht leicht gemacht. Die Auflösung ist nachvollziehbar.

Das genaue Jahr, in dem der Roman spielt, erfährt man leider nicht, jedoch befindet man sich izu Beginn der Regency-Epoche, zur Zeit des Krieges mit Napoleon Bonaparte.

Nach Anfangsschwierigkeiten konnte mich der Roman doch noch überzeugen und mich gut unterhalten. Ich mag vor allem die Charaktere, die ich gerne wiedertreffen möchte. 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die auch etwas schwieriger zu lesende Roman schätzen.