Rezension

etwas enttäuschend

Swing Time - Zadie Smith

Swing Time
von Zadie Smith

Bewertet mit 3 Sternen

"Swing Time" von Zadie Smith ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin lese.
Laut Klappentext sollte es um einen Roman von zwei Tänzerinnen handeln, die sich schon als Kinder kennengelernt hatten.
Es werden in diesem Buch sehr viele Themen angesprochen, das Thema Tanz hat aber keinen großen Raum in diesem Buch. Was ich sehr vermisst habe.Dafür haben Frauenthemen, schwarze Frauenthemen, Leben als schwarze Frau in Großbritannien, Frauenleben in Afrika, Frauenleben im Islam, Rassismus, Popkultur etc. einen immens hohen Anteil an dem Buch. Und trotzdem ist es kein Buch für Frauen, kein Buch über Feminismus - dazu bezieht es einfach nicht genug Stellung oder geht nicht genug in die Tiefe.Dem ganzen Buch fehlt es an Struktur, manchmal plätschert es einfach nur so vor sich hin. Und als Leser fragt man sich oft: Und jetzt?Die Ich-Erzählerin berichtet, oft auch emotional, über 600 Seiten,  aber sie entwickelt sich nicht. Viele andere Figuren entwickeln sich zwar, aber bei den meisten versteht der Leser die Entwicklung bzw. den Weg nicht.  
Am Ende legt der Leser das Buch mit Bedauern beiseite: So viele gute Ideen - nicht zum Ende gebracht. So interessante Protagonisten - zuwenig Tiefe und Entwicklung. So viele gute Ansätze - viel zu viele, weniger wäre mehr gewesen. Und so viele kritische, meisterhaft beobachtete Situationen - nicht zu Ende betrachtet, keine Lösungsansätze.
Und ganz besonders schade ist, dass die Autorin mit einer wunderbaren Schriftsprache begnadet ist, und sich selbst in dieser außergewöhnlich bildhaften Sprache verzettelt.
Eigentlich kann man nur sagen: SCHADE .

Das Buch erhält von mir aufgrund der wunderschönen Sprache und der Bemühungen noch 3 von 5 Sternen.