Rezension

Etwas holpriger Start

Blutzeugen - Marco Sonnleitner

Blutzeugen
von Marco Sonnleitner

Der Inhalt:

Die Münchner Polizei steht vor einem Rätsel. Es haben sich zwei grausame Morde ereignet und es fehlt immer noch jede Spur vom Täter, aber vielleicht kann Bartholomäus Kammerlander ja helfen. Die Beweise führen immer öfter zu Kammerlanders Hotel und je mehr Zeit verstreicht, umso grausamer werden die Taten des Mörders. Aber wer steckt dahinter und was sind die Beweggründe?

Meine Meinung:

Ich lese ja sehr gerne Regionalkrimis, besonders aus den Gegenden, die ich kenne oder in denen ich aufgewachsen bin. Aus diesem Grund konnte ich auch bei Blutzeugen nicht wieder stehen, da es sich um einen Krimi aus meinem Heimat-Bundesland handelt.

Als ich mit dem Lesen angefangen habe, tat ich mir echt schwer mit dieser Geschichte, was hauptsächlich an den original bayrischen Dialekte gelegen hat. Selbst ich, die diesen Dialekt eigentlich fließend spricht, hatte meine Probleme zu Anfangs damit und ich wurde doch sehr stark beim Lesen eingebremst. Nach etwa 100 Seiten hat sich dies gelegt und ich war regelrecht von der Geschichte gefesselt.

Bartholomäus Kammerlander hat mir als Hauptcharakter sehr gut gefallen, obwohl er auch seine düstere Seite hat. Er hat in der Vergangenheit in seinem Job sehr viel Grausamkeit gesehen und möchte eigentlich nichts mehr mit dem Polizeidienst zu tun haben. Mit seiner Frau hat er deswegen ein Hotel in der Umgebung von München gekauft um Abstand von allem anderen zu haben. Als dann ein ehemaliger Kollege bei ihm auftaucht und ihn um Hilfe bei einem Fall bittet, lehnt Kammerlander erst ab. Als dann immer mehr Hinweise auftauchen, die zu Bartholomäus Hotel führen, schließt er sich den Polizisten an um den Mörder zu fassen. Bartholomäus war anfangs noch etwas undurchsichtig und ich wusste nicht recht wie ich ihn einschätzen sollte und was sein Leben derart verändert hat, aber nach und nach kommen immer mehr Details aus Bartholomäus Vergangenheit ans Licht und der Charakter gewinnt eindeutig an Tiefgang.
Auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Positiv aufgefallen sind mir Bartholomäus Frau Wiebke, die ihren Mann vollkommen unterstützt und in ihm ließt wie in einem offenen Buch und der Hausmeister Xaver, der mich mit seinen Ansichten und Weisheiten sehr oft zum schmunzeln und lachen gebracht hat.
Marco Sonnleitner konnte mich mit seinem flüssigen und lockeren Schreibstil, bis auf die kleine Überwindung am Anfang, sehr in seinen Bann ziehen. Die original bayrischen Dialekte sind immer wieder witzig, unterhaltsam und lockern die düstere Stimmung doch etwas auf. Auch die Jagd nach dem Mörder ist nur so von Spannung geladen. Immer wieder tauchen neue Beweise auf, es werden Leute verdächtigt und wenn man denkt man hat den Kerl endlich, hat es sich wieder als Sackgasse herausgestellt. Ich muss ehrlich zugeben das ich während des Lesens mehrere Verdächtige hatte, aber keiner davon war wirklich der Mörder und ich war am Ende nur umso überraschter über die Auflösung. Auch das Raten nach dem Motiv hat mich wirklich zum verzweifeln gebracht. Hegt der Mörder ein politisches Ziel oder sind seine Motive privater Natur. Wenn man die Opfer anschaut, sieht man hier keinen Zusammenhang, und auch dieser wird erst am Ende aufgeklärt.

Blutzeugen war Bartholomäus Kammerlanders erster Fall, also kann man sich sicher sein das demnächst noch eine Fortsetzung erscheinen wird. Da mich Blutzeugen doch sehr überrascht hat, werde ich mir die Fortsetzung auf jeden Fall kaufen.
Mein Fazit:

Blutzeugen von Marco Sonnleitner ist ein gelungener Kriminalroman, der mich wirklich überrascht hat. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und sie wiesen genügend Tiefgang auf. Auch die Handlung hat mich positiv überrascht und es wurde nie spannend und ich habe das ganze Lesen über mitgerätselt wer nun der Mörder war. Umso überraschter war ich über die Auflösung. Den einzigen Kritikpunkt den ich habe war der langatmige Einstieg aufgrund der original bayrischen Dialekte an die ich mich erst gewöhnen musste. Ich vergebe 4 Sterne

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 29. Juni 2014 um 11:09

Hallo Steffi,

ist das wirklich so gemeint:  ...es wurde nie spannend...  oder willst Du das noch ändern?