Rezension

Etwas kitschig, aber wer sich für die Wismut AG interessiert, kann einen Blick riskieren

Sehnsucht nach Licht -

Sehnsucht nach Licht
von Kati Naumann

Die Autorin ist ja mittlerweile dafür bekannt ihren Fokus auf die DDR Geschichte zu legen und das ist auch hier wieder der Fall. Besonders interessiert hat mich hier tatsächlich, das es um Bergleute geht und auch, wie die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie mit der der Wismut zusammen hängt. Darüber wusste ich nämlich nur sehr am Rande überhaupt etwas und hatte nun die Möglichkeit, mich das erste Mal ein bisschen näher mit dem Thema zu beschäftigen. Insgesamt hat mich dabei aber eigentlich eher die DDR Geschichte interessiert und ich hätte den älteren Teil aus der Zeit der Weimarer Republik und der NS Zeit in dem Fall nicht gebraucht. Auch wenn die Autorin damit sicher zeigen möchte, wie wichtig der Bergbau in der Region war. Dadurch kann man auch die Arbeit der Wismut AG besser ein ordnen.

In der Jetztzeit versucht sich Luisa an einer Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte, das fand ich insofern interessant, weil ich den Wunsch danach gut verstehen kann. Manchmal finde ich es sehr schade, das mich vieles an meiner eigenen Familie erst jetzt interessiert.

Die zwei Zeitebenen ergänzen sich jedenfalls ganz gut. Allerdings finde ich, das Naumann in ihren Romanen leider dazu neigt, etwas Kitsch über alles zu schütten. Es wäre an ein paar Stellen realistischer gewesen, wenn sich manches nicht aufgelöst hätte. Egal ob das für eine Figur schmerzhaft wäre oder nicht. Es war etwas verkrampft auf ein Happy End ausgelegt.

Trotzdem. gerade thematisch hat mich die Autorin schon abgeholt und ich habe den Roman insgesamt gerne gelesen. Vor allem wenn man bisher noch nie von der Wismut AG gehört hat, aber lieber einen Zugang über einen Roman haben möchte.