Rezension

Etwas lahmer Anfang, steigert sich zum Ende

Wenn Weihnachten so einfach wär - Zara Stoneley

Wenn Weihnachten so einfach wär
von Zara Stoneley

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Erneut hat Sarah einen Beschwerdebrief über die Ferienanlage Shooting Star Mountain Resort erhalten. Sie leitet diese auch direkt an den Besitzer Will Armstrong weiter, der aber ebenso unfreundlich wie ungehalten darauf reagiert. Doch die Beschwerden werfen auch auf ihre Reiseagentur ein schlechtes Licht, deswegen beschließt Sarah kurzerhand, selbst nach Kanada zu fliegen und diesem unverschämten Kerl die Meinung zu sagen. Doch in Kanada angekommen, kann sie es kaum glauben: Der Hotelbesitzer ist wirklich unverschämt, aber auch sehr attraktiv…

Der Story-Stapel

Die Story um Sarah und Will braucht recht lange, bis sie an Fahrt aufnimmt. Es dauert schon gut 150 Seiten, ehe Sarah überhaupt in den Rocky Mountains ankommt. Vorher füllen ihre inneren Monologe sehr viele Seiten, wodurch die Geschichte etwas stockt, zumal die Informationen der Monologe auch eher spärlich sind.

Angekommen in der Ferienanlage, wandelt sich die Situation endlich und es kommt Fahrt in die Geschichte. Zum einen eröffnen sich weitere Handlungsstränge, aber vor allem erfährt man mehr über die Vergangenheit von Sarah und mehr über die Hintergründe, wieso Will so mürrisch ist.

Der Höhepunkt war sehr geballt und auch etwas überzogen bzw. zu viel Drama in meinen Augen, dafür war der Epilog dann recht angenehm.

Die Story bewegt sich also durch Höhen und Tiefen und schafft es nicht, den Leser wirklich von Anfang an zu fesseln.

Charakter-Stapel

Sarah war ein Charakter, der mir vor allem Anfangs ziemlich auf die Nerven ging. Ihre inneren Monologe und das ständige sich selbst belügen – das war schon krass. Dafür, dass sie in psychotherapeutischer Behandlung war, wirkte es nicht so, als hätte sie irgendwas aus ihrer Vergangenheit aufgearbeitet. Sie war mir auch zu aufgedreht und einfach anstrengend. Als echten Menschen hätte ich sie nicht unbedingt um mich haben müssen. Immerhin entwickelt sie sich im Laufe des Buches weiter, auch wenn mir das etwas zu flott ging und von der Autorin zu einfach gelöst war.

Will ist da deutlich interessanter, durch seine ruhige Art war er lange gar nicht im Mittelpunkt und es dauert auch deutlich länger, bis man mehr über ihn erfährt. Sein Geheimnis war mir zwar etwas zu realitätsfern von den Auswirkungen, aber gut, es hat der Geschichte einen gewissen Schub gegeben.

Die Nebencharaktere blieben größtenteils ebenso aufgedreht wie Sarah und gleichzeitig ebenfalls so, dass sie mir viel zu anstrengend waren. Aber sie waren meist nur am Rand der Geschichte vertreten, somit konnte man darüber hinwegsehen.

Stil-Stapel

Das Buch lebt von den inneren Monologen der Protagonistin, die viele, viele Seiten ausfüllen und die mir eindeutig zu viel waren. Natürlich denkt jeder Mensch über Dinge nach, aber das wurde bei Sarah zu stark ausgeführt. Dafür fehlten mir in der Tat die Beschreibungen über das Setting. Das Shooting Star konnte ich jedenfalls kaum vor meinem inneren Auge zum Leben erwecken lassen. Die Beschreibungen waren hier eher knapp.

Kritik-Stapel

Die Story braucht einfach zu lange, um an Fahrt aufzunehmen und den roten Faden erkennen zu lassen. Außerdem ist die Protagonisten mit ihrer Art eher anstrengend und ihre inneren Monologe nehmen zu viel Raum ein, während sie sich aber eher langweilig lesen. Erst ab Mitte des Buches wird die Geschichte besser und fesselt den Leser an die Seiten.

Fazit

Ein netter Winterroman, der aber leider wenig winterliche noch weihnachtliche Stimmung aufkommen lässt. Zumal entpuppt sich die Protagonistin als anstrengend und trotz ihrer aufgedrehten Art eher als hinderlich für den Storyverlauf. Von mir gibt es schwache 3 Sterne, da mir die Geschichte ab dem Mittelteil etwas besser gefallen hat und die Protagonistin sich recht gut entwickelt hat, wenn auch unrealistisch schnell. Damit gehört das Buch leider in die Kategorie: Kann man lesen, muss man aber nicht.