Rezension

Etwas vulgär, aber unterhaltsam

Der Duft von Orangen - Megan Hart

Der Duft von Orangen
von Megan Hart

Bewertet mit 4 Sternen

Meinung:
Man fängt an in diesem Buch zu lesen und wird direkt mit den Tatsachen konfrontiert, so dass man einen schnellen, wenn auch nicht unbedingt leichten Einstieg hat. Die Geschichte um Emms Zeitreisen sind sehr interessant und spannend, ich war immer neugierig wie es beim nächsten Mal weitergeht. Es gibt keinen Grund für dieses Phänomen, zumindest keinen den Ärzte oder Wissenschaftler herausfinden konnten. Dadurch dass es logischerweise nicht sein dürfte, hat es etwas mysteriöses. Mich hat es dieses mal nicht gestört, dass so etwas unmögliches ohne Erklärung gab. Die einzige Erklärung war, dass Emm als Kind auf den Kopf gefallen ist. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, in dem es um das Thema Zeitreisen so ging wie hier. Vor allem da Emm selber erst mal akzeptieren muss, dass sie diese Fähigkeit hat. Dem Leser ist eigentlich schon zu Beginn klar, dass es keine Halluzinationen sein können, da Emm auf Leute trifft, die sie zuvor noch nie gesehen hat. Sie hat zwar von ihnen gehört, ist ihnen aber nie begegnet oder hat ein Bild von ihnen gesehen. Das Ganze macht es wirklich spannend. Allerdings gab es eine Sache die mich gestört hat. Erotikroman? Okay, hab ich nichts gegen. Aber das war mir etwas zu viel. Es war zu viel Sex. Meiner Meinung nach. In fast jeder Zeitreise von Emm haben sie ... "Liebe gemacht". Was mir auch nicht gefiel war die Sprache. So an sich war sie eigentlich okay, aber wenn es um das eine ging wurde es immer sehr umgangsprachlich und zum Teil vulgär. Das fand ich nicht so besonders und zum Teil auch unter Emm's Niveau. Vielleicht denke ich da auch einfach zu komisch. Die Atmosphäre war eigentlich gut, besonders die 70er kamen sehr authentisch rüber. Die Charaktere mochte ich eigentlich auch, nur Emm's Mutter ging mir zu Beginn etwas auf die Nerven, das hat sich dann aber gelegt. Die Liebesgeschichte zwischen Emm und Johnny fand ich sehr gut, es war nicht dieses typische 0815 Zeug, sondern hatte etwas anderes. Johnny wusste wer Emm ist und hat sich trotzdem wie ein Arsch benommen. Das mochte ich irgendwie, es hat was Spannung reingebracht. Auch das Ende gefiel mir sehr gut, da sich hier alle Rätsel gelöst haben. Die Geschichte wird übrigens von Emm erzählt.

Charaktere:

Emm: Emmaline, eine 32 Jahre junge Frau, die unter Blackouts leidet und sich in dieser Zeit in der Vergangenheit befindet. Es ist ein wenig verwirrend, aber je weiter man liest, desto interessanter wird es. Ich mochte Emm, sie hat auf der einen Weise etwas unschuldiges und naives und ihre im Buch auftauchende Kindlichkeit mochte ich sehr. Allerdings wirkte sie auch ziemlich verrucht und sehr Hormon gesteuert. Aber ich mochte ihre Art einfach, und solange sie in der Umgebung ihrer Eltern anders ist als bei ihrem Lover, kann ich sogar ihre hormonelle Seite akzeptieren.

Johnny: Ein berühmter Künstler, der auch als Schauspieler bekannt wurde. Er ist zwar so alt wie Emm's Vater, aber dass ist ja jedem selbst überlassen wie er das beurteilt. Mich hat es nicht gestört. Johnny war am Anfang sehr arrogant und unfreundlich, was nicht dazu führte, dass er mir sympathisch wurde. Allerdings wurde es besser, sobald er Emm's Zuneigung erwiderte. Er war schon irgendwie ziemlich lieb und ein toller Freund, auch wenn er manchmal etwas zu toll war.

Jen: Emm's beste Freundin, die sie mit der Schwärmerei für Johnny angesteckt. Obwohl sie manchmal etwas zu girly für meinen Geschmack war, mochte ich sie doch sehr. Sie ist eine loyale Freundin, die Emm auch nicht für verrückt erklärt hat als sie ihr von den Blackouts erzählt hat. Und sie hat Emm niemals Vorwürfe wegen irgendwas wegen Jonny gemacht. Das fand ich schön.

Zitate:

"Süße, ich bin hier beinahe auf einer Welle meiner eigenen Körpersäfte hinausgesurft."
Jen zu Emm

"Ich schätze, ich war kein sonderlich kluges Kind."
"Mein Gott, wer ist das schon? Ich bin einmal mit einem Bettlaken als Superman-Umhang aus dem zweiten Stock gesprungen. Ich dachte, ich könnte fliegen."
"Wann hast du gemerkt, dass du es nicht kannst?"
Sie schnaubte. "Sobald ich abgesprungen war."
Emm/Jen

Fazit:
Ein interessantes Buch, welches ich jedem empfehlen kann, der Sex und Zeitreisen mag. Es ist zwar etwas verwirrend zu Beginn, aber das weicht der Spannung in der Geschichte. Da es sowohl im Sommer als auch im Winter spielt, passt es sowieso zur Jahreszeit. Alles in allem mochte ich das Buch sehr, vor allem da es eine vollkommen neue Art der Geschichten um Zeitreisen für mich darstellt.
Aber da es ein paar Kritikpunkte gab, vergebe ich gute vier von fünf Schmetterlingen.