Rezension

Etwas zu knapp geratene Weihnachtsromanze

Ein Keks zum Verlieben -

Ein Keks zum Verlieben
von Lucy Storm

Bewertet mit 3.5 Sternen

Worum geht’s?

Studentin Sarah rackert sich in ihrem Nebenjob auf dem Weihnachtsmarkt ab, kommt damit aber nur so gerade eben über die Runden. Die Arbeit und ihr strenger Chef machen ihr zu schaffen, bis sie eines Tages von einem gutaussehenden jungen Mann über den Haufen gerannt wird. Der entpuppt sich blöderweise ausgerechnet als der Sohn ihres Arbeitgebers, der keine Lust auf die schnelllebige Welt der Marketingindustrie hat und stattdessen lieber seinen eigenen Träumen folgen und eine Bäckerei eröffnen würde. Mit der Zeit verstehen sich die beiden immer besser, bis sie eines nicht mehr leugnen können: Die Anziehungskraft zwischen ihnen ist nicht bloß auf die Weihnachtsatmosphäre zurück zu führen.

 

Meine Meinung

Weihnachten ist so ziemlich die schönste Zeit des Jahres für mich, weshalb ich natürlich immer offen für tolle neue Geschichten bin, die genau in diesem Setting angesiedelt sind. So ganz überzeugen konnte mit Ein Keks zum Verlieben allerdings nicht, auch wenn man im Hinterkopf behalten muss, dass dies ein Debütroman ist.

Das Setting in der Göttinger Vorweihnachtszeit hat mir zunächst einmal gut gefallen, zum einen, weil es noch relativ unverbraucht ist, zum anderen, weil die Weihnachtsstimmung meiner Meinung nach sehr authentisch rüber gebracht wurde.

Auch der Schreibstil war eigentlich ganz angenehm zu lesen und hat nur an einigen wenigen Stellen ein wenig unrund geklungen. Unabhängig von Schreiberfahrung und der Anzahl veröffentlichter Bücher ist das auf jeden Fall schon einmal sehr gut gelungen.

Weniger gut gefallen haben mir dann die beiden Protagonisten bzw. die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander.

Sowohl Sarah als auch Jonas sind eigentlich zwei sehr sympathische Charaktere, mit denen man von der Beschreibung her eigentlich auch gerne selbst befreundet wäre. Die Art und Weise wie sie sich begegnet sind war vielleicht nicht die innovativste, funktioniert hat das für mich als Leser bis dahin aber trotzdem.

Mir ging es dann allerdings mit der Begeisterung für einander etwas zu schnell mit den beiden, was die Romantik für mich nicht ganz so greifbar gemacht hat. Liebe auf den ersten – oder zweiten – Blick ist ja eigentlich immer ganz schön zu lesen, da das Erzähltempo hier aufgrund der Kürze der Geschichte aber ohnehin schon unglaublich hoch war, haben mir da einfach zu viele Entwicklungsschritte in der Gefühlswelt von Sarah und Jonas gefehlt.

Auch die inneren Monologe und die Erkenntnisse, die die beiden für ihr jeweiliges Leben daraus gewinnen kamen mir etwas zu hektisch vor. Die Schlussfolgerungen – insbesondere von Jonas – waren zwar richtig und wichtig für seine Charakterentwicklung, wenn er aber innerhalb von wenigen Sätzen so weit ist, dass er sein ganzes Leben umkrempelt, dann ist das allein von der Geschwindigkeit her leider etwas zu flott für mich – auch bei einem Kurzroman.

 

Fazit

Der Ansatz dieser Geschichte hat mir eigentlich gut gefallen, insbesondere als Weihnachtsromanze mit entsprechendem Wohlfühlfaktor. In der Umsetzung ging mir das Ganze dann aber deutlich zu schnell, und selbst für einen Kurzroman kamen mir die meisten Entwicklungen ziemlich hektisch und überstürzt vor. Als kurzes Buch für zwischendurch kann man Ein Keks zum Verlieben durchaus lesen, die ganz große Liebesgeschichte zu Weihnachten hat Lucy Storm damit für mich allerdings leider noch nicht geschrieben.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel und ein wachsames Auge, das gespannt auf mögliche weitere Veröffentlichungen ist.