Rezension

Etwas zu lang aber trotzdem ÜBERZEUGEND

Das Mädchen, das den Himmel berührte - Luca DiFulvio

Das Mädchen, das den Himmel berührte
von Luca DiFulvio

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem Mercurio, ein junger Taschendieb glaubt er habe einen Juden bei einem Raubunfall umgebracht flieht er mit seinen Freunden Zolfo und Benedetta nach Venedig. Auf dem Weg dorthin trifft er auf die Jüdin Guidetta und verliebt sich sofort in sie, was den Hass von Isacco ihrem  Vater auf ihn zieht, besonders da Guidetta sich auch zu Mercurio hingezogen fühlt. In Venedig angekommen verlieren sich die beiden aus den Augen und Mercurio schließt sich dem Verbrecher Scrabello an während Guidetta und ihr Vater in das jüdische Ghetto eingesperrt werden. Bendetta wird die Geliebte eines einflussreichen Mannes und Zolfo der Gehilfe eines Predigers. Mercurio träumt davon mit seinem eigenen Schiff gemeinsam mit Guidetta davon zu segeln doch als er kurz vor der Erfüllung seiner Träume steht wird Guidetta der Hexerei beschuldigt.

 

Die schon ziemlich lange Zusammenfassung ist sehr knapp und es fehlt sehr viel was sich dazwischen noch ereignet und das eigentlich auch nennenswert war, aber mit der detaillierten Zusammenfassung könnte ich dann wohl eine ganze Seite füllen. 1000 enthalten schon eine Menge!

 

Das Buch spielt im 16. Jahrhundert. Eine Epoche in der ich mich normalerweise nicht aufhalte, aber mich in diesem Buch unglaublich begeistert hat. Ich mag die Atmosphäre die diese Zeit ausstrahlt und diese kommt bei dem Buch sehr stark hervor.

 

Bevor ich damit beginne das Buch in den höchsten Tönen zu loben, kommt zuerst ein kleiner Kritikpunkt von mir. Die Länge. 1000 Seiten sind ziemlich abschreckend, ich lese auch gerne dicke Bücher aber nur wenn die Handlung auch wirklich die volle Seitenanzahl braucht. Hier ist das nicht der Fall, man hätte ruhig die ein oder andere Szene weglassen können und damit rund 200 Seiten sparen. Ab der 400sten Seite habe ich das Buch für knapp zwei Monate beiseite gelegt da ich überhaupt keine Lust hatte weiterzulesen. Als ich es endlich wieder in die Hand nahm beendete ich die letzten 600 innerhalb eines Tages!

 

Das zeigt wie gut es geschrieben ist! Obwohl es sehr dick ist, kommt man schnell voran besonders im hinteren Teil des Buches verfliegen die Seiten nur so weil man einfach so gespannt ist. In dem Buch kommen sehr viele Charaktere vor und Luca Di Fulvio schreibt auch in der Perspektive von vielen verschiedenen. Sehr viele Namen fallen. Überraschenderweise fiel mir die Zuordnung von Name zu Person überhaupt nicht schwer und ich jeder Charakter hatte auch ganz schnell ein passendes Gesicht. Das hat mich richtig begeistert.

Ich liebe Mercurio! Er ist einfach fantastisch und je weiter ich in der Geschichte voran kam desto besser gefiel mir der junge Betrüger. Er ist schlau, kreativ und zielstrebig außerdem verliert er nicht seine Ideale und kämpft um seine Freunde.

 

Besonders gut gefiel mir auch dieser Wechsel von Gut und Böse. Es gibt keine Person die immer durchwegs böse ist und auch keinen typischen Bösewicht. Man kann nicht so einfach hinter die Fassaden der Leute sehen und es gibt kein Schwarz-Weiß sondern sehr viele verschiedenen Grautöne. Kein Gut und kein Schlecht, sondern gute Menschen die auch böses tun und umgekehrt.

 

Am Ende war ich unglaublich traurig als das Buch aus war, weil ich einfach nicht wollte dass die Geschichte endete. Ich hab die Charaktere so sehr ins Herz geschlossen das ich sie einfach nicht mehr los lassen wollte, besonders bei Mercurio fiel mir das sehr schwer.

 

Fazit: Ein tolles Buch mit viel zu vielen Seiten. Während dem Lesen hat mich die Länge sehr gestört, aber am Ende hätte ich mir gewünscht der Autor hätte noch ein paar 100 Seiten mehr geschrieben da ich die Charaktere ins Herz geschlossen habe und nicht mehr los lassen wollte. Ein wundervolles Bücher das ich euch sehr empfehlen kann und lasst euch bitte von der Länge nicht abschrecken.