Rezension

Etwas zu versexte Regency-Romance

Ein Duke wider Willen -

Ein Duke wider Willen
von Sabrina Jeffries

Bewertet mit 3 Sternen

Der Roman hat stark angefangen. Meine Highlight-Alarmglocken haben schon geschrillt. Im Verlauf hat die Story sich aber mit zu viel Sex und expliziter Sprache selbst zerstört. Aber fangen wir mal vorne an…

Das Cover ist ein Träumchen. Die Blumenranken finden sich auch im Buch jeweils am Anfang eines Kapitels. Wunderschön. Da jubelt das Mädchen in mir. Diana Harper, die weibliche Hauptfigur, ist stark und emanzipiert angelegt. Mit ihren Schwestern steigt sie quasi in die Veranstaltungsbranche ein. Mit ihrer Agentur "Elegant Occassions" veranstalten sie ebensolche. Wir haben es also Anfang des 19. Jahrhunderts schon mit echten Selfmade-Women zu tun. Dann kommt Geoffrey Brookhouse ins Spiel. Der hat gerade einen Herzog-Titel geerbt und will jetzt seine kleine Schwester gut an den Mann bringen. Zwecks Orga des Balls wendet er sich an Diana. Die rasselt mit dem recht ungehobelten Typen erst mal heftig aneinander. Allerdings sorgt das Mannsbild bei ihr auch für feuchte Träume - und sie wiederum für ausgebeulte Hosen beim Herzog.

Bis hierher hatte ich großen Spaß mit dem Buch. Dann ging es mir allerdings zu unverblümt zur Sache. In dem kleinen Soft-Porno wird nichts der Phantasie überlassen. Die Sex-Szenen waren mir insgesamt too much. Ich mag an Regency, dass alles etwas verdruckst unter dem Deckmäntelchen gehalten wird. Allzu viel Klarheit zerstört bei mir eher den Charme einer Geschichte. Das ist leider hier der Fall. Zwar hat die Handlung nach dem Höhepunkt - im wahrsten Sinne des Wortes - nochmal andere Bahnen eingeschlagen. Das übliche Geheimnis und die Prise Dramatik habe ich da aber schon nicht mehr als relevant empfunden. Und das Diana und Geoffrey selbst während einer Rettungsaktion nur Sex im Kopf haben… Nee! Für mich war da die Luft raus und das Interesse war bereits flöten gegangen.

Fazit: Diese Regency-Interpretation hat sich nach einem tollen Einstieg leider in zu viel Sex verloren. Mir persönlich war es zu spicy. Auch ein paar explizite Ausdrücke mochte ich einfach nicht. Das hat bei mir die Illusion kaputt gemacht. Im Endeffekt schneidet der Roman bei mir damit nur mittelmäßig ab.