Rezension

EUROPOL ermittelt in Spanien mit Rückblicken ins Franko-Regime bis 1975.

Totenruhe -

Totenruhe
von Arvid Heubner

Alfanatejo 1975:

Die Polizei findet die Leiche der siebenjährigen Alina nackt in den Bergen der Sierra de Cebollera, am Todestag des Diktators Franco. Vermutet wird ein sexuelles Gewaltverbrechen, das nie aufgeklärt wird.

Alfanatejo 2015:

Erneut wird ein siebenjähriges Mädchen namens Alina zu Ostern entführt. Europol ermittelt nach 40 Jahren, ob es sich hier um einen Nachahmungstäter oder den nie gefassten Täter von einst handelt. Tinus  Geving und sein Team rollen den Fall von damals wieder auf. Im Wettlauf gegen die Zeit stoßen diese Ermittler in Archivunterlagen auf eine Verschwörung bis zum Justizminister in der Regierungsspitze. Alina wird gerettet.

Man fand 1975 Alinas Leiche genau an Francos Todestag. Die Staatsanwaltschaft beerdigte den Fall ganz schnell. Der Tatverdächtige musste ein hoher Offizier bei der Brigada Político-Social gewesen sein, bei Francos Geheimdienst für die Überwachung und Eliminierung oppositioneller Gruppen. Niemand hatte damals den Mut, gegen sie vorzugehen, weil sowohl der Dorfpfarrer, der Dorfpolizist von Alfanatejo  als auch der Vater der 1975 verstorbenen Alina bedroht und misshandelt wurden.

Die Anfangsseiten mit Informationen zu Henning Mikkalsen, NorskOil, Spezialeinheiten der GOES, der Grupos Operativos Especiales de Seguridad, verwirren . Am Ende des Buches tauchen Begriffe wie PET, NorskOil oder Operation ‚Dreadnought‘(das Desaster von Krakau) auf, ohne dass ich als Leser nur dieses Bandes aus der Serie ‚Tinus Geving ermittelt – Reihe 3‘  etwas damit anfangen kann. Insgesamt wirken diese Informationen störend.

Ich selbst bin nach dem Ende des 2. Weltkriegs geboren und kann nur vermuten, dass Hitler und seine SS und SA nicht nur die deutsche Bevölkerung in ähnlicher Manier behandelt haben. Ein ausgeprägtes Desinteresse für Politik könnte man nach Kenntnis solch übler Verschwörungen auch heutzutage leicht entwickeln.