Rezension

Europol ermittelt ohne Auftrag

Tödlich die Zeit -

Tödlich die Zeit
von Arvid Heubner

Bewertet mit 4 Sternen

Tinus Geving ist ein deutscher Kommissar, der für Europol arbeitet. Mit seiner französischen Kollegin Chloé und seinem niederländischen Kollegen Piet bringt er in Spanien einen Fall zu Ende. Die spanische Verbindungsbeamtin lädt alle über die Ostertage nach Alfarnatejo ein. Dort lernen sie die achtjährige Alina kennen, ein aufgewecktes Mädchen, dass Tinus sofort in sein Herz schließt. In der Nacht wird Alina aus ihrem Zimmer entführt und die Kommissare erfahren, dass ein Mädchen gleichen Namens vor vierzig Jahren zu Ende der Franco-Diktatur in dem Ort verschwand. Damals gab es einen Vertreter der Sicherheitspolizei, der der Skorpion genannt wurde. Er ist nach der Diktatur plötzlich verschwunden, keiner hat ihn seither gesehen. Viele alte Bewohner von Alfarnatejo trage eine Schuld mit sich, die erst im Laufe der Geschichte offenbart wird. Der Einstieg in das Buch ist mir aufgrund der vielen Charaktere etwas schwergefallen, einige Anspielungen auf die zwei Vorgängerbände konnte ich nicht nachvollziehen. Alle Kommissare von Europol haben wohl schon ein Päckchen zu tragen. Die zeitlichen Rückblicke auf die Schrecken der Franco-Diktatur fand ich gut gelungen, auch die Szenen, die aus Alinas Sicht erzählt wurden, zeigen Einfühlungsvermögen. Das Buch hatte Spannung und einen geschichtlichen Hintergrund, bot Einblicke über die Osterfeiern in Spanien und zeigte den Zwiespalt zwischen Moral und Überleben auf.