Rezension

Guter Spannungsbogen

Tödlich die Zeit -

Tödlich die Zeit
von Arvid Heubner

Ein Fall von vor genau 40 Jahren scheint sich zu wiederholen. Ein siebenjähriges Mädchen, Alina, verschwindet und wird Monate später tot aufgefunden. Schwer missbraucht und erwürgt. Die damalige Analyse des Gerichtsmediziners ist kaum auszuhalten. Der Fall wird allerdings schleunigst zu den Akten gelegt. 40 Jahre später: Unter den Augen von Europol-Mitarbeitern verschwindet die siebenjährige Alina. Eigentlich wegen einer anderen Sache in Spanien und an diesen Ostertagen privat unterwegs, reißen sie die Suche nach Alina komplett an sich. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, während der sich das gesamte Ausmaß der damaligen Vertuschung, die Machenschaften des Franko-Regimes und die heutigen Verstrickungen hochrangiger Politiker langsam aber sicher vor den Augen der Ermittler entwickelt. Man ist als Leser fassungslos, wie übergriffig das Regime und seine Handlanger vorgegangen sind. Die Ermittler erscheinen dabei teils auch etwas sehr selbstherrlich, ebenso wie die Täter und Mittäter von damals und heute. Aber man fiebert doch sehr der Aufklärung entgegen. Ein gut gehaltener Spannungsbogen bis zum Schluss, flüssige Schreibe und kurze Leseabschnitte und Rückblicke, das hält die Lesegeschwindigkeit hoch und bietet Lesefreude.