Rezension

Familie ist was wunderbares.

Ich bin eine Traumfrau – oder wie heißt das, wenn man immer müde ist? -

Ich bin eine Traumfrau – oder wie heißt das, wenn man immer müde ist?
von Nina Bott

Bewertet mit 3 Sternen

Nina Bott verbinden die meisten wohl mit „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ – durch diese Soap wurde sie bekannt. Doch sie ist noch viel mehr – Moderatorin und Influencerin – und mit Leib und Seele Mama. Darüber berichtet sie ganz ehrlich und durchaus auch lustig in diesem Buch – über ihr Familienleben, das auch nicht immer perfekt abläuft.

Ja, auch meine erste Verknüpfung von Nina Bott war die mit der Seifenoper GZSZ, wo sie lange die Rolle der Cora übernommen hatte. Dass sie inzwischen drei Kinder hat und mit dem vierten Kind gerade schwanger ist, hatte ich auch mitbekommen. Insofern war ich auf ihre Schilderungen des Familienlebens durchaus gespannt. Muss aber auch ganz klar sagen, dass ich bislang weder ihren Blog „Mutterrolle“ noch ihren instagram-Account kannte.  

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, Nina Bott erzählt locker-flockig von ihrem Familienalltag, der definitiv nicht langweilig, sondern durchaus abwechslungsreich ist. Vom Stil her ist es gut verständlich, Fremdwörter oder Fachbegriffe kamen für mich dabei nicht vor. Es lässt sich gut und zügig lesen.  

Inhaltlich war es für mich interessant, denn ich habe einiges erfahren, was mir bislang so nicht bekannt war – beispielsweise, dass sie eine Patchwork-Familie hat bzw. lebt, da ihr erster Sohn aus einer vorherigen Beziehung hervorgegangen ist. Im Buch ist sie was all solche Informationen und Schilderungen anbelangt definitiv sehr ehrlich und direkt, was mir gut gefallen hat. Oftmals hatte ich dabei aber auch das Gefühl, dass sie sich leider nicht vorstellen kann, wie solche Situationen auch aussehen können und dass eben leider nicht alles im Leben so „einfach“ ist. (Auch wenn sie ihr eigenes Aufwachsen bzw. die Problematik mit ihren Eltern schildert und sich dessen ggf. eigentlich bewusst ist.)  

Oftmals gibt es im Anschluss an ein Kapitel noch Tipps, beispielsweise für einen selbstgemachten Hustensaft (super!) oder für eine ultimative Packliste für die Geburt (im Krankenhaus). Hier muss ich sagen, dass ich manches etwas übertrieben fand und zu Corona-Zeiten manches auch eher unnötig ist. (Beutel für Geschenke beispielsweise) Auf Corona geht Nina Bott im Buch allerdings auch noch ein, allerdings ein paar Kapitel später.  

Für mich war das Buch angenehm zu lesen, durchaus interessant und auch lustig, aber oftmals war ich auch ein wenig genervt davon. Sie wuppt das alles so einfach, auch wenn sie davon teilweise gestresst ist. Das war für mich teilweise ein bisschen unglaubwürdig, auch weil meist alles zu glattläuft. Manchmal war mir ihr Eigenlob etwas zu viel, zumindest habe ich manche Schilderungen so empfunden. Alles in allem war es ein spannender Einblick in ihr Leben, jedoch ist nicht überall das Familienleben in dieser bzw. ähnlicher Form „abzuwickeln“.  

Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.