Rezension

Familien- und Liebesgeschichte mit Geheimnissen

Zwischen dir und mir das Meer - Katharina Herzog

Zwischen dir und mir das Meer
von Katharina Herzog

Bewertet mit 5 Sternen

Die junge Lena Sanders – sie ist Ende Zwanzig – lebt seit ihrer Kindheit auf der Insel Amrum. Als sie ein kleines Mädchen war, verschwand ihre Mutter Mariella ganz plötzlich. Bis heute wissen weder Lena, ihr Vater und ihre Schwester Zoe, wo ihre Mutter verschwunden ist. Man geht davon aus, dass sie ins Meer ging, und irgendetwas passiert ist. Zoe entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer Weltenbummlerin, denn sie kommt selten auf die Insel. Ihre Mutter Mariella wuchs in einem kleinen Dorf in Italien auf. Damals hatte sie eine Freundin mit dem Namen Francesca. Die beiden Mädchen machten viele Unternehmungen in den 1970er Jahren. Als Lena Bekanntschaft mit dem jungen Matteo Forlani auf der Insel Amrum macht, kommt Leben in die Geschichte ihrer Mutter. Deshalb reist Lena mit ihrer Schwester an die Amalfiküste. Beide Schwestern wollen herausfinden, warum ihre Mutter damals in den 1970er Italien verlassen hat.

Diesen Familien- und  Liebesroman erzählt die deutsche Autorin Katharina Herzog aus zwei Zeitperspektiven. Im Roman beginnt die Erzählung aus der Gegenwartsperspektive von Lena. Als die Hintergründe der Mutter Mariella erzählt werden, taucht man als Leserin in die Vergangenheit der Familie ein. Mit dem intensiven Erzählstil gelingt es der Autorin, sehr bezugsnah und authentisch die Figuren Lena, Zoe, Mariella und alle anderen Figuren darzustellen. Man kann die Zitronen riechen, von denen die Autorin erzählt. Lena stellt eine bodenständige und zurückhaltende junge Frau dar. Ihre Schwester dagegen ist ein Wirbelwind und immer auf dem schnellen Sprung in die weite Welt. Das italienische Dorf und seine Umgebung stellt eine Gemeinde dar, die um Überleben mit kleinen Unternehmen, junges Leben und Geheimnissen. Mariella und Francesca waren einmal sehr enge Freundinnen, aber etwas hat ihr Band damals im Dorf zerrissen. Man kann die Traurigkeit und Verlorenheit nachempfinden beim Lesen. Deshalb erlebt man die Geschichte sehr authentisch mit den Emotionen und Erlebnissen.

Mir gefiel der Roman von Katharina Herzog sehr gut. Denn ich lese gerne solche Geschichten um Vergangenheit, Geheimnisse und Gefühle. Die Atmosphäre in Italien versetzte mich in ein Urlaubsland. Und Amrum wirkte für mich rau und norddeutsch. Zwei extreme Gegensätze. Ich freue mich schon auf ihren nächsten Roman der Autorin.