Rezension

farbenprächtiger historischer Krimi

Die Meisterbanditin - Silvia Stolzenburg

Die Meisterbanditin
von Silvia Stolzenburg

Bewertet mit 5 Sternen

"Die Meisterbanditin" ist der Auftaktband um die junge Marie und spielt im 18. Jahrhundert. Maries Leben wendet sich von einer Minute zur anderen. Wir lernen sie kennen, wie sie auf einem Fest mit ihrem Liebsten tanzen möchte, sie hofft mit Bartholomäus bald vermählt zu sein. Doch dieser hat keine gute Laune und gesteht ihr, dass er eine andere heiraten wird. Marie wird klar, dass er mit ihr nur gespielt hat, sie ist am Boden zerstört. Ihre Familie will sie nicht weiter durchfüttern, sie muss ihr Elternhaus verlassen und eine Anstellung finden. Anstatt wie vorgeschlagen im Dorf um Arbeit anzufragen, versucht sie ihr Glück auf Schloß Brenz. Auch wenn Gräfin Wilhelmine als Hexe verschrien ist und Marie nicht ganz wohl ist, nimmt sie eine Anstellung als Küchenmagd an. Als sie fälschlicherweise des Diebstahls bezichtigt wird kann sie einer Bestrafung nur entgehen, indem sie für die Gräfin als Spionin arbeitet, und zwar mit einer fahrenden Schaustellertruppe. Dort lernt sie das Schauspielern und übt ihre Fingerfertigkeit als Diebin an einer Klingelpuppe. Noch weiß sie nicht, was genau von ihr als Spionin erwartet wird.....

Silvia Stolzenburg hat mich mit der spannenden Geschichte um Marie in ihren Bann gezogen. Ein wunderbar lebhafter und detailreicher Schreibstil lässt die Figuren und die Szenerie vor meinem inneren Auge aufleben. Ich konnte mich problemlos in diese längst vergangene Zeit hineinversetzen und mit Marie mitfiebern. Sie erlebt Intrigen, leidet unter der Eifersucht einer anderen Darstellerin und kommt in große Gefahr. Ein Glück hat sie Michel und Jost als gute Freunde an ihrer Seite.

Da ich einige der Schauplätze gut kenne, konnte ich ihre Wege nachvollziehen und hatte beim lesen Kopfkino. Die Figuren sind schön ausgearbeitet, neben Marie gibt es noch einige interessante Charaktere, die sie begleiten oder immer wieder ihren Weg kreuzen.

Die Geschichte ist temporeich und spannend, so dass es schwer fällt, das Buch nicht in einem Rutsch zu lesen. Das Ende lässt einige Fragen offen, die vermutlich im nächsten Teil beantwortet werden. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.