Rezension

Fast mehr D/s als S/M, auf jedenfall intensiv

Im Zentrum der Lust - Alissa Stone

Im Zentrum der Lust
von Alissa Stone

Bewertet mit 4 Sternen

Lydia wird nach einem One-Night-Stand entführt und in ein Leben als Sklavin einer geheimen Gesellschaft gezwungen. Immerhin der Sex ist von Anfang an unerwartet gut. Als sie von Alex mit nach Hause genommen wird, um ihm allein zu dienen, ändert sich vieles; sie erfährt nach und nach Zusammenhänge und Hintergründe, die sie (und uns Leser/-innen ;) ) sehr bewegen.

Stets sind die Beziehungen zwischen den handelnden Personen mindestens genauso wichtig wie Handlung - auch und gerade in den Spiel- und Sexszenen. Insgesamt bleibt es wohl ein Frauenroman, denn  ein Hauch äh ... sagen wir mal "Shades of O" schleicht sich immer wieder mal ein, besonders am Ende, als Alex mit so Naheliegendem überrascht.

Stil: das ganze liest sich flüssig; die detailreich, dennoch stets stilvoll und kohärent beschriebenen Personen, Körper und Praktiken fesseln (auch im Wortsinne). Wenn niemand stört, kann man dieses Buch in einem Rutsch durchlesen.

Cover: das Bild ist schön und im weiteren Sinne zum groben Themenbereich passend; tatsächlich taucht aber in der Geschichte an keiner Stelle ein derart aufwändiges Bondage auf; die Doms im Buch halten es eher simpel: Seile nur zum Gebrauch, nicht als Kunst oder Schmuck.

Mir hat das Buch gut gefallen, nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, dass es sich hier wirklich um eine Fantasiegeschichte handelt - im richtigen Leben beruht BDSM ja zu 100% auf Einvernehmlichkeit. Ich konnte mich schnell auf die Protagonisten einlassen und vor allem Alex und Lydia in ihrem Gedanken, Worten und Taten jeweils recht gut nachvollziehen.