Rezension

Faszinierender Kriminalroman

Mord im Wendland -

Mord im Wendland
von Klaas Kroon

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei Gelegenheitsgauner wollen mit dem illegalen Abschuss eines Wolfs sich ein Zubrot verdienen, das geht aber gründlich schief und als sie sich verlaufen und verstecktes Auto nicht wiederfinden, stoßen sie auf ein kleines, heruntergekommenes Gehöft mitten im Wald. Ein Licht lockt sie an und als sie durch die offen stehende Tür sehen, finden sie zwei Tote. Schockiert wollen sie sich aus dem Staub machen und werden unterwegs von der Polizistin Sabine Langkafel aufgegriffen. Als sie von ihrem Fund erzählen, ahnt Sabine noch nicht, was das für Auswirkungen auf sie und ihren Vater haben wird.

Sabine Langkafel bekommt natürlich bei der Dimension des Verbrechens Beamte von LKA vorgesetzt, Melanie Gierke lässt sie jeden Moment spüren, dass eine Landpolizistin für sie keine gleichwertige Kollegin darstellt, so geht Sabine eben eigenmächtig einigen Spuren nach.

Seit Jahrzehnten ist das Wendland geprägt vom Widerstand gegen die Atomenergie. Die Freie Republik Wendland hat in der kurzen Zeit ihres Bestehens viele Aussteiger angelockt. Einige sind wohl geblieben. Ein Gruppe Bhagwan Anhänger hat sich auf dem Hof eingerichtet, über Jahrzehnte fast vollkommen vergessen von den Bewohnern der kleinen Gemeinde Gartow.

Der Krimi von Klaas Kroon war wie eine Zeitreise für mich. Das fand ich besonders stimmungsvoll und hatte viele Erinnerungen geweckt. Manches kommt mir heute fast lachhaft vor, so ich erinnere mich noch gut an die orange gekleideten Sannyasins in den Städten.

Sabine Langkafel ist als Hauptfigur eine echte Sympathieträgerin. Unbeirrt in ihren Ermittlungen, dabei immer empathisch, authentisch und kollegial. Sie hat in diesem Buch ihren ersten Auftritt und ich finde, sie hat Potential für weitere Folgen.

Der Plot ist nicht nur spannend, er ist auch vielschichtig und gesellschaftskritisch. Das alles ergibt einen Kriminalroman, der mich von der ersten Seite an begeistert und r mich noch lange beschäftigt hat. Das erlebe ich bei einem Krimi nicht so oft.

Meine uneingeschränkte Leseempfehlung!