Rezension

Regionalkrimi mit interessanten Themen

Mord im Wendland -

Mord im Wendland
von Klaas Kroon

Bewertet mit 5 Sternen

Der Titel „Mord im Wendland“ mit dem Hinweis auf einen Heidekrimi und dieses beschauliche Cover ließen mich einen „normalen“ Regionalkrimi ohne großen Tiefgang erwarten. Aber da habe ich mich gewaltig getäuscht.

Klaas Kroon hat einige brisante Themen in seinen Krimi verpackt. Aus den Atomkraftgegnern rund um Gorleben und den Castro-Transporten bildet sich eine kleine Gruppe von Bhagwan-Anhängern, die anscheinend unbemerkt von der restlichen Bevölkerung ein abgeschottetes Leben führen. Auch wenn ich immer mal wieder Berichte über Sekten oder ähnlichen Lebensformen gehört habe, bleibt es mir ein Rätsel wie man freiwillig so leben möchte.

Ein weiteres Thema ist Rückkehr der Wölfe in den menschlichen Lebensraum und der damit einhergehenden Probleme durch gerissenes Vieh.

Aufgrund der Todesfälle auf dem einsamen Gehöft wird die überörtliche Kriminalpolizei hinzugezogen. Aber Sabine Langkafel, die erst seit kurzer Zeit als Dorfpolizistin in Gartow tätig ist, vertieft sich teilweise auf eigene Faust in die Ermittlungen. Sie ist eine engagierte Polizistin mit einem guten Gespür und beweist in diesem Fall, dass mehr in ihr steckt als eine kleine Dorfpolizistin. Mir ist sie sympathisch und ich finde den Charakter sehr realistisch dargestellt.

Für tolle Unterhaltung sorgten neben der Spannung, den wechselnden Perspektiven auch der flüssige und informative Schreibstil.

„Mord im Wendland“ war für mich das erste Buch des Autors, aber mit Sicherheit nicht das letzte. Ich hoffe auf weitere Fälle mit der Dorfpolizistin Sabine Langkafel.