Rezension

fesselnd

Gefallene Engel - Seppo Jokinen

Gefallene Engel
von Seppo Jokinen

Bewertet mit 5 Sternen

== Klappentext: ==

In einem Vorort Tamperes wird die Leiche eines jungen, querschnittsgelähmten Mannes gefunden - von seinem Rollstuhl fehlt jede Spur. Wie ist er dorthin gekommen? Und: Wo ist der eigentliche Tatort? Kommissar Koskinen und sein Team nehmen die Ermittlungen auf und finden heraus, dass das Opfer in einer Einrichtung für betreutes Wohnen gelebt hat und dort zu den »Gefallenen Engeln«, einer Gruppe enthusiastischer Motorradfans, gehörte. Als bald darauf ein Mitglied dieser mysteriösen Vereinigung spurlos verschwindet und ein weiteres einen rätselhaften Unfall erleidet, kommt Koskinen einem mörderischen Geheimnis auf die Spur ... Ein spannungsgeladener Kriminalroman von Finnlands Bestsellerautor!

 

== Das Cover: ==

Also der Rollstuhl mit dem Flügelzeichen angelehnt an eine Motorradgang  könnte - wenn man den Buchrückentext nicht kennt - für alles und jeden stehen. Die Farbgebung erinnert schon sehr an Blut, der Blutklecks mittig natürlich noch viel mehr.

Kein Cover, wie man sich einen Kriminalroman vorstellt, aber definitiv eins, das ins Auge sticht.

== Leseeindruck: ==

Bei diesem finnischen Kriminalroman handelt es sich um den 6. Band, in dem Kommissar Sakari Koskinen ermittelt.
Zu Beginn des Krimis lesen wir anno 1986 als der Motorradfahrer verunfallt und mit dem Kopf aufschlägt.

Dann beginnt die eigentliche Handlung: Ein querschnittsgelähmter Toter wird wie entsorgter Abfall zwischen Containern aufgefunden - sein Rollstuhl nicht.  Der Tote war Bewohner des Behindertenheims "Wolfsstube" und dort nicht gerade ein Sympathieträger. Kurze Zeit später trifft es wieder jemanden aus diesem Behindertenheim. Dieses Mal ist es eine tote Rollstuhlfahrern, die aber eher beliebt und unauffällig war.  Dreh- und Angelpunkt der Ermittlungen ist nun also dieses Behindertenheim. Alles deutet darauf hin, dass der Täter diese Behinderten von ihrer Pein erlösen möchte und die Morde daher geschehen. Die Ermittlungen gehen eher schleppend voran und scheinen sich ehe tim Kreise zu drehen bis dann abermals ein Rollstuhlfahrer verschwindet….

Koskinen ist hier recht weich gezeichnet, scheint ein normaler, umgänglicher Mann zu sein mit Ecken und Kanten, wie es eben auf fast jeden von uns zutrifft, treibt mir zuviel Sport, hat einen Sohn, ist geschieden. Die Protagonisten sind zwar einigermaßen überschaubar, müssten eigentlich namentlich gut zu merken sein, wenn diese Namen eben nicht finnischer Herkunft wären und somit für unseren Sprachgebrauch absolut unaussprechlich und unmerkbar sind.

Die Handlung beginnt äußerst spannend, stagniert dann ein wenig, eben um diese Zeit, da sich alle Ermittlungen irgendwie im Kreise drehen und nimmt gegen Ende hin nochmals richtig an Fahrt auf. Insgesamt hat mir dieser Krimi sehr gut gefallen, weil dieser eben mal in einem ganz anderen Umfeld spielt, wie ich es bis dato her kannte. Die 28 Kapitel verteilt auf 398 Seiten waren von durchschnittlicher Länge, in angenehm großer Schrift verfasst und lasen sich flüssig und unterhaltsam. Dieser Kriminalroman wurde mit dem "Finnischen Krimipreis" ausgezeichnet, von mir wird er mit 5 Sternen ausgezeichnet!

 

by esposa1969