Rezension

Fesselnd bis zur letzten Seite

Die Babylon-Verschwörung -

Die Babylon-Verschwörung
von Daniel Kowalsky

Bewertet mit 5 Sternen

„...Leandro ließ seine Blicke durch den Raum schweifen. Hier saßen Juden und Araber in völliger Eintracht. Wie war es möglich, dass sie gemeinsam sangen, einen Gottesdienst feierten, sich eins machten?...“

 

Leandro ist in Fragen des Glaubends eher ein Skeptiker. Doch was er in einer messianischen Gemeinde am See Genezareth erlebt, beeindruckt ihn. Allerdings sollte es für längere Zeit der letzte Ruhepunkt für ihn und seine Freunde gewesen sein. Auch in Israel sind sie nicht sicher. Ihre Feinde sind ihnen schon auf den Fersen.

Währenddessen findet Professor Nowotny in einer unterirdischen Kammer in Ägypten ein kleines Kästchen. Als er es öffnet, liegt ein detaillierter Plan vor ihm, den eine uralte Geheimorganisation nun verwirklichen will. Der Professor hat nur ein Problem. Wie kommt er zurück ans Tageslicht?

Der Autor hat erneut eine spannende Fortsetzung seiner Babylon – Trilogie geschrieben. Alles steuert auf das Ende zu. Ist der Plan der Geheimorganisation noch zu verhindern?

Der Schriftstil sorgt für einen extrem hohen Spannungsbogen. Rasante Verfolgungsjagden wechseln sich mit kurzen Szenen ab, wo es um die weitere Planung geht. Ab und an blitzt ein feiner Humor auf.

 

„...Janina, deren lange blonde Haare im Fahrtwind wehten, stöhnte auf und zeigte Richtung Uferstraße: „Seht ihr die drei Autos dort? Die fahren in einer irren Geschwindigkeit.“ „Ja, von den Strafzetteln könnte die Polizei ein Betriebsfest feiern“, meinte Lion sarkastisch...“

 

In der Geheimorganisation ist man sich nicht einig. Gilbert Winter setzt auf Gewalt. Khor, der Chef, sieht das anders:

 

„...Weißt du, Gilbert – wir müssen die Menschen von unserem Plan überzeugen. Wir dürfen sie manipulieren, ja, aber wir werden sie letztendlich dazu bringen, dass sie nach seiner Umsetzung schreien...“

 

Natürlich ist sein Weg raffinierter und wesentlich schwerer zu durchschauen. Es geht um die Frage, was ist Wahrheit und was wird als Wahrheit hingestellt. Gleichzeitig findet die Geheimorganisation eine Möglichkeit, allgegenwärtige technische Errungenschaften für ihre Zwecke zu missbrauchen.

Gut ausgearbeitete Gespräche bringen die Handlung voran. Vor allem Jackie braucht einen Gegenüber, der ihr zuhört und für sie da ist. Ihre Erinnerungen sind immer noch nicht zurückgekehrt. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als zu wissen, wer sie ist und wo ihre Familie lebt.

Außerdem gibt es Dialoge über den Glauben, die in die Tiefe gehen.

 

„...Gott will, dass wir unsere Ohnmacht eingestehen und ihn machen lassen. Wenn es unsere Aufgabe sein sollte, etwas zu tun, dann muss er uns auch eine Tür öffnen, sonst hat es keinen Zweck...“

 

Und diese Tür wird sich öffnen. Am Ende bleibt keine Frage offen.

Der Abschluss der Trilogie hat mir sehr gut gefallen.