Rezension

Fesselnd bis zur letzten Seite

Die Spur der Grausamkeit -

Die Spur der Grausamkeit
von Veronika Rusch

Bewertet mit 5 Sternen

Der zweite Teil der Trilogie führt uns in das Wien von 1928. Josephine Baker hat nun mit Pepito Abatino einen (Ehe)Mann an ihrer Seite. Dennoch hat sie Novak und die Wochen in Berlin nicht vergessen. Auch Novak kann sich der schillernden Josephine nicht gänzlich entziehen und verfolgt ihren Weg. Während Josephine von einem Engagement zum anderen eilt, ist Novak als Personenschützer erfolgreich.

 

Als Novak eine Karte für Josephines Auftritt im Wiener Ronacher erhält, ist er natürlich dabei. Dann überschlagen sich die Ereignisse und Novak muss feststellen, dass das braune Netzwerk auch in Wien tätig ist.

 

Als dann noch Onkel Henry unter Mordverdacht gerät und im Polizeigewahrsam landet, ist guter Rat teuer. Doch gemeinsam mit dem ehemaligen Dienstmann Lowatschek, der resoluten Zimmerwirtin Nora Salminger und einem bekannten Anwalt, gelingt es, den Hintermännern näher zukommen, auch wenn Novak dafür in die Kanalisation einsteigen muss.

 

Meine Meinung:

 

Wie schon im ersten Teil („Der Tod ist ein Tänzer“) besticht auch dieser Band durch penible Recherche des Umfelds (diesmal in Wien) und der Zeit.

 

Wir treffen einige Figuren aus dem Vorgänger, wie Novaks Onkel und dessen Sekretär wieder und lernen neue kennen. So mancher Charakter ist ein echtes Wiener Original wie der Dienstmann Lowatschek, der so allerlei Fäden ziehen kann, und die Zimmerwirtin Nora Salminger.

 

Die Wiener Polizei ist ebenso von rechtsgerichteten Mitarbeitern unterwandert wie die Berliner. Daher ist es für Novak nicht klar, wem er noch trauen kann.

 

Wieder ist es der Autorin gelungen, ihre fiktiven Charaktere perfekt in den historischen Kontext einzubinden. Sie verknüpft Fakten mit Fiktion und erzählt fesselnd. Die Leser dürfen sich, genauso wie Novak, mit überraschenden Wendungen herumschlagen. Als Wienerin darf ich anmerken, dass das beschriebene Lokalkolorit dem historischen Krimi noch zusätzlich Authentizität verleiht.

 

Lesenswert und informativ sind das Nachwort und die historischen Anmerkungen der Autorin sowie das weiterführende Literaturverzeichnis. Ich kann noch zusätzlich die Biografie „Josephine Baker: Weltstar - Freiheitskämpferin - Ikone“ von Mona Horncastle empfehlen.

 

Fazit:

 

Dieser zweite Teil der Trilogie ist wieder eine gelungene Mischung aus Fakten und Fiktion, der bis zur letzten Seite fesselt. Gerne gebe ich hier eine Leseempfehlung und 5 Sterne.