Rezension

Fesselnd, emotional, bedrückend

Nacht ohne Sterne -

Nacht ohne Sterne
von Paula McLain

Bewertet mit 3.5 Sternen

In ihrem Buch „Nacht ohne Sterne“ behandelt Paula McLain so bedrückende psychologische Themen wie Missbrauch und sexuelle Übergriffe sowie deren Auswirkungen auf Kindheit, Jugend bis ins Erwachsenenalter.

Das Buch ist kein typischer Kriminalroman, eher geht es um das Gefühlsleben der Betroffenen und die damit ausgelösten Ereignisse. Der Roman ist intensiv erzählt, was vor allem am lebendigen aber auch manchmal fast ausufernden Schreibstil liegt. So beschreibt sie für meinen Geschmack in einigen Passagen sehr weit schweifend die Umgebung oder das Mienenspiel der einzelnen Figuren. Dadurch kommt die Handlung fast zum Stillstand und der Roman bekommt unnötige Längen. Kommt die Story nach dieser nicht immer notwendigen Ausführlichkeit zum eigentlichen Handlungsstrang zurück, ist sie tiefgründig und authentisch. Allerdings hat mich der Schluss dann auch nicht wirklich mitreißen können, hatte ich mir dieses Ende auch selbst schon so zusammengereimt, so dass mir hier ein überraschenderes Finale gefehlt hat.

Fazit: Die Haupthandlung war durchaus gut durchdacht und umgesetzt. Doch wer hier auf einen tempo- und actionreichen Roman hofft, wird enttäuscht werden. LeserInnen, die sich mit den oben beschriebenen Themen auseinandersetzen wollen, bekommen eine ergreifende und herzzerreißende Geschichte, die zu unterhalten vermag. Mich hat der Roman nicht in vollem Umfang packen können, aber das mögen andere LeserInnen anders bewerten. Weiterempfehlen kann ich diesen Roman jedoch und vergebe 3,5 von 5 Sternen.