Rezension

Fesselnder Krimi

Elbschatz -

Elbschatz
von Nicole Wollschlaeger

Bewertet mit 5 Sternen

„...Unter den maulenden Protest der Mädchen verfrachtete er sie auf die Rückbank seines Kombis. Er selbst blieb draußen stehen und versuchte, das Zittern seiner Hände zu unterdrücken, damit er die Polizei alarmieren konnte...“

 

Gerrit hatte mit seinen beiden Mädchen mittels Geocaching einen Schatz gesucht. Rechtzeitig war ihm aufgefallen, dass in dem schwarzen Sack kein Schatz, sondern eine Leiche steckte. Das hatten die Mädchen glücklicherweise nicht mitbekommen.

Der Fall landet bei bei Kommissar Goldberg und seinem Team.

Die Autorin hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt einerseits für den hohen Spannungsbogen, lässt aber andererseits Raum für die Befindlichkeiten und das Privatleben der Ermittler.

Am Tage vor dem Leichenfund musste in Kophusen eine Reisegruppe untergebracht werden. Deren Bus hatte einen Unfall und wurde aus dem Verkehr gezogen. An der Unfallstelle wird Kommissar Goldberg von einem Mann in einem weißen Kastenwagen angesprochen, der kurz an der Unfallstelle hält und seine Hilfe anbietet.

 

„...Ehe Goldberg etwas erwidern konnte, trat der Mann aufs Gas. Ganz plötzlich schien er es eilig zu haben. Der Kommissar prägte sich das Kennzeichen ein...“

 

Die Ermittler erkunden, wer den Cache angelegt hat und stoßen auf einige weitere. Immer aber erscheint irgendwo in der Nähe der Kastenwagen. Was hat der Fahrer mit den Toten zu tun? Und was sollen die Figuren in den Caches?

Außerdem spricht manches dafür, dass es Verbindungen zwischen dem Toten und Personen der Reisegruppe gab. Das setzt die Ermittler unter Zeitdruck, denn ein Ersatzbus wird nicht lange auf sich warten lassen.

Dabei hat Hauke, einer der Polizisten, gerade ganz andere Probleme. Seine Beziehung mit Olivia neigt sich dem Ende zu. Die beiden sind sich einfach zu ähnlich.

 

„...Haukes Wutausbrüche triggerten sie geradezu und sie beantwortete diese mit einem noch heftigeren Ausbruch ihrerseits….“

 

Hauke ist kein einfacher Zeitgenosse. Auch Goldbergs Nerven strapaziert er gern, weil er sich ungefragt in Verhöre mischt.

Es gefällt mir, dass ich immer auf gleiche Stand bin wie die Kommissare. Das ermöglicht ein intensives Mitdenken. Natürlich gehe ich dabei auch manch Irrweg mit.

Neben der äußeren Spannung gibt es hier auch eine innere, die durch die sehr heterogene Zusammensetzung der Reisegruppe bedingt ist. Allerdings warte genau da am Ende eine handfeste Überraschung.

Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen.