Rezension

Frauen im All

Für die Sterne bestimmt -

Für die Sterne bestimmt
von Mary Robinette Kowal

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Einstieg ins Buch gelingt leicht, obwohl zwischen dem Ende des ersten Bandes und der Fortsetzung eine gute Zeitspanne vergangen ist. Dies liegt zum einen an der einnehmenden Handlung, deren Spannung den Leser gleich mitnimmt, zum anderen am angenehmen Schreibstil der Autorin.

Auch die Fortsetzung, die die Reise zum Mars in den Mittelpunkt rückt, überzeugt durch eine authentische Story, die diese Alternate History so glaubwürdig macht. Erneut stellt die Autorin durch die Entwicklungen drängende Themen der Gesellschaft in den Kontext zur Handlung, so etwa Rassismus und Sexismus sowie aufkommenden Fanatismus. Man findet so eindeutige Parallelen zu unserer Gesellschaft, eine gelungene Einladung zum Reflektieren.

Ebenso gelungen wie die Handlung ist auch die Charakterentwicklung, die mir hier sogar noch besser gefallen hat als im ersten Teil. Die Story bietet den Handelnden zahlreiche Gelegenheiten, sich selbst weiterzuentwickeln. Elma York erinnert mich dabei im positiven Sinne an Elizabeth Zott aus "Eine Frage der Chemie".

Auch bezüglich der wissenschaftlichen Hintergründe hat die Autorin wahnsinnig gut recherchiert. Wie bereits im ersten Teil erschlagen die technischen Beschreibungen den Leser allerdings nicht, wie sonst bei so vielen SciFi-Werken moniert wird. Diese sind elegant und dezent in die Handlung eingeflochten.

Das Ende des Buches konnte mich richtig begeistern und stimmte mich gleichzeitig traurig, da ich nun Abschied von Elma und ihren Abenteuern nehmen musste. Ich hätte sie gerne weiter begleitet und hoffe auf weitere Übersetzungen des Verlages. Eine außergewöhnliche, starke SciFi-Reihe, die ich jedermann ans Herz legen kann.