Rezension

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – ein langer und blutiger Weg dorthin!

Die Gargoyles von Notre Dame -

Die Gargoyles von Notre Dame
von Greg Walters

Bewertet mit 5 Sternen

Geschichte trifft Fantasy ein gelungener und fesselnder Mix

Der Schreibstil ist fesselnd und spannend, wenn man dem Geschichtsunterricht nicht ganz folgen konnte – hier bekommt man die Französische Revolution nahegebracht. Man lernt noch etwas.

Das Cover zeigt die Ansicht von oben auf Paris, aus der Sicht eines Gargoyles, hier mit grünen Augen. Einfach nur ansprechend und optisch ein Highlight, der Stil der Schrift passt sich optimal an.

Der Klappentext macht neugierig auf einen spannenden Fantasy Roman mit geschichtlichem Hintergrund.

Fazit:

Der Name des Romans ist Programm, die Kathedrale Notre-Dame von Paris, nicht nur einer der spektakulärsten Gotteshäuser, sondern auch Heimat der Gargoyles, jener mysteriöser Wasserspeier die wir auch vom Kölner Dom zum Beispiel kennen. Aber hier sind sie auch Gefährten des Adels und lebendig, die diesen mit ihren übernatürlichen Kräften uneingeschränkte Macht garantieren.

Dann geschieht das schier unmögliche, Einer der Steinmetzlehrlingen, Henri verbindet sich durch einen Unfall mit einem Gargoyle. Eine Todsünde, da dies nur den Angehörigen des Adels zusteht. Nun wird Henri gejagt, von der Obrigkeit und den anderen Gargoyles, ihm bleibt nur die Flucht.

Als sich herumspricht, dass sich wider aller Tradition ein Mann des Volkes mit einem Gargoyle verbindet, hoffen die Bürger von Paris auf Veränderung.
Die Rufe in den Straßen werden immer lauter: Freiheit! Gleichheit! Brüderlichkeit!

Henri, 22 Jahre alt und ein sehr guter Steinmetzlehrling, kurz davor Geselle zu werden, ist ein wunderbarer sympathischer Protagonist, man schließt ihn sofort in Herz. Auch sein Umgang mit seinem Gargoyle Neiron ist von Humor und gutem Umgang geprägt. Dieser spricht immer in Reimen was anscheinend nicht alle Gargoyles machen – eher so eine Marotte von ihm.

Aber auch die anderen Protagonisten punkten, naja Ausnahmen gibt es immer und auch hier. Es macht Spaß in die illustre Gesellschaft des Adels einzutauchen, mit seiner Dekadenz, Überheblichkeit und Arroganz. Auf der anderen Seite die Arbeiter und der arme Adel die sich durchs Leben schlagen und hohe Steuern bezahlen müssen. Dies wird in Frankreich zu einem großen Umbruch führen – der Französischen Revolution – und dem Untergang des Adels. Noch heute fällt es den Franzosen leichter für ihre Ideale auf die Straße zu gehen (Demonstrationen in jüngster Vergangenheit).

Die Gragoyles sind natürlich im Roman das „i-Tüpfelchen“. Ihre Heimat ist die Kathedrale Notre-Dame, aber wie sie dort geboren werden und warum sie sich (angeblich) nur mit dem Adel verbinden erfahren wir in Band 1 noch nicht, hoffe auf die beiden Folgebände.

Wieder ein gelungener Fantasy Roman des Autors in dem es ihm gelingt Geschichte lebendig mit in die Handlung einzubauen und darauf aufzubauen (History meets Fantasy), fesselnd und spannend geschrieben. Damit werden alle Geschichtsunkundigen auch noch unterrichtet in Geschichte was will man mehr. Optisch mit Cover und den Gargoyles über den Kapitelanfängen sehr ansprechend und jetzt müssen wir ein ganzes Jahr auf die Fortsetzung warten – aber für Band 1 verdiente 5 Sterne. Das Nachwort sollte man auch lesen.

Kommentare

Cassandra kommentierte am 05. April 2023 um 15:02

Gute Rezension, ich kaufe mir das Buch auch.