Rezension

Für alle ein System mit Methode

Corpus Delicti - Juli Zeh

Corpus Delicti
von Juli Zeh

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Dystopie aus der Feder von Julie Zeh. Eigentlich war dieses Buch ursprünglich als Theaterstück konzipiert.

Das Jahr 2050. Die Welt wird beherrscht durch ein System, die so genannte Methode, in dem es nur noch Gesundheit gibt. Mit einem unter die Haut gepflanzten Chip wird der Mensch in seinem Zustand ständig kontrolliert. Wer sich dieser Kontrolle entzieht, wird zum Angeklagten.

Hauptprotagonistin dieses Romanes ist Mia.  Sie lebt angepasst im System, wandelt sich zum Individuum mit eigenen Ansichten. Angetrieben durch den Selbstmord ihres Bruders, der nie an das System glaubte. 

Sie wird zum Tod (durch Einfrieren) verurteilt. Doch das hätte sie zur Märtyrerin gemacht. So wird sie vom System begnadigt, was angesichts der Lage in diesem Staat einer wirklichen Qual gleichkommt.     

Dieser Roman ist durchdrungen von den Einsichten der Aufklärung.  Erst die Möglichkeit, eigene Entscheidungen treffen zu können und eigene Meinungen zu entwickeln, befähigen uns zur Demokratie.   Ein absolut lesenswertes Buch.