Rezension

Für mich deutlich abfallend im Vergleich zu den beiden Vorgängerromanen

Der Freiheit entgegen (Die Gutsherrin-Saga 3) -

Der Freiheit entgegen (Die Gutsherrin-Saga 3)
von Theresia Graw

Bewertet mit 3 Sternen

Ach, wie habe ich mich auf den dritten Teil der Geschichte um Dora Twardy, inzwischen längst Dora Thorau, Tierärztin, Ehefrau des Fotografen Curt und Mutter der erwachsenen Clara, die in ihr eigenes Leben aufbricht.

Und genau darin lag schon meine erste Enttäuschung, steht doch nicht mehr Dora, sondern ihre Tochter Clara im Fokus des Geschehens. Als wäre eine ältere Frau nicht mehr spannend genug, um ihr einen Roman zu widmen, so schien es mir.

Denn: ging es in den ersten beiden Teilen maßgeblich um Doras und auch Curts Wohl und Wehen, sind die beiden jetzt fast nur noch Staffage und kommen über weite Teile des Romans gar nicht mehr vor.

Und meiner Meinung nach kann Clara ihren Eltern nicht das Wasser reichen. Möglicherweise liegt das daran, dass sie zu einer Generation gehört, die ich hinlänglich kennenlernen und auch befragen konnte, ist es doch diejenige meiner Eltern, vor allem aber ihrer jüngeren Geschwister, die in der Nachkriegszeit groß wurden.

Clara ist in München aufgewachsen, im Verlauf des Romans verschlägt es sie nach Hamburg und der Rahmen, der sie bis dahin umgab, spielt kaum mehr eine Rolle. Auch wurde ihr aus meiner Sicht von Autorin Theresia Graw nicht ein so spannenendes und vielschichtiges Umfeld wie ihrer Mutter bzw. ihren Eltern verliehen, sie schlägt sich durch im Wirtschaftswunderland BRD, erlebt Enttäuschungen, aber natürlich auch Erfolge - aber so richtig spannend war das für mich leider nicht. Ich hoffe ja, dass die Autorin mich erhört und einen 2,5teh Teil einschiebt, in dem sich Claras Eltern in Bayern etablieren und ein neues Leben aufbauen.