Rezension

Für mich zu skurril.

Florian Berg ist sterblich - Janko Marklein

Florian Berg ist sterblich
von Janko Marklein

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt:

Florian Berg ist der menschgewordene Widerspruch. Kein Wunder bei diesen Eltern. Der Vater ist Pastor und in ihrer niedersächsischen Gemeinde für die Hochzeiten zuständig, die Mutter ist Pastorin und übernimmt die Beerdigungen. Florian zieht zum Studium nach Leipzig, doch die Widersprüche ziehen mit: Er ist Couch-Potato und Abenteurer, fühlt sich zu Mädchen hingezogen und von ihnen abgestoßen, er sehnt sich nach Liebe und hat Angst vor ihr. Bis er sich eines Tages von der Couch erhebt und auf große Tour geht. Kaum unterwegs, stellt er fest, dass er die größte Rechnung noch mit sich selbst begleichen muss.

Meinung:
Hach, was machte mein Herz für einen Hüpfer bei diesem tollen Cover. Und der Klappentext passte wie die Faust aufs Auge. Wenn die Sommermelancholie einsetzt und man sich auf eine Abenteuerreise wünscht, dann ist doch ein ich über eben solch ein Wagnis genau das Richtige!Doch leider fand ich wenig Reise und noch weniger Abenteuer. 
Obwohl, es war ein persönliches Abenteuer. Ich zähle in Grenzen in die Kategorie der "Buchspießer". Wenn ich mal auf einen Charakter treffen, der so komplett aus dem Rahmen fällt, brauche ich eine ganze Weile, bis ich mit diesem warm werde. Viele Male klappt es, doch leider ab und an nicht. Und Florian Berg, so leid es mir tut, zählt definitiv zu letzterer Kategorie. 
Ein einzelner Charakter, der mir nicht gefällt, wäre ja noch ok. Doch in diesem Buch gefiel mir wahrhaft kein einziger! Das macht in Grenzen den Charme des Buches aus, das nun einmal sehr bissig ist. 
Freundet man sich einfach nicht mit den Charakteren an, dann doch meist mit der Handlung. Doch auch hier muss ich etwas den Mund verziehen und kann nur sagen: Ne, nicht mein Fall. Zu viel hin und her, wer wen mag und nicht mag. 
Den Schreibstil wiederum fand ich klasse. Mal was anderes unter den dann immer doch ähnlichen klingenden Phrasen. Es wird (fast) alles in kurzen, knappen Sätzen geschildert.
Auch die Sprünge in die Kindheit/Jugend Florian Bergs fand ich gut. So kann man immer viel mehr über den Protagonisten erfahren. Diese Sprünge gingen so weit, dass es eine Art Endlosschleife ergibt. Am Anfang des Buches ist er Erstsemestler, am Ende des Buches frischer Abiturient. Das mag ich!
Es ließ mich mit gemischten Gefühlen zurück und machte es mir sehr schwer, zu einer vernünftigen Entscheidung zu kommen, ob ich es nun mag oder nicht. So ganz bin ich mir dessen immer noch nicht bewusst. 

Das Buch bekommt von mir 2,5 Sterne.
Eine Leseempfehlung gibt es von mir für wagemutigere Leser als mich. Für Leser, die Charaktere mit großem Knacks mögen und die auf ein skurriles Leseerlebnis hoffen.