Rezension

Ganz gut, jedoch zu viele Längen

Satoshi -

Satoshi
von Linus Ortelli

Bewertet mit 3 Sternen

Der Thriller entwickelte sich anders, als ich erwartet hatte und war trotz einiger Längen mit Spannung gespickt.

Der Thriller entwickelte sich anders, als ich erwartet hatte und war trotz einiger Längen mit Spannung gespickt. Genaueres schildere ich dir unten im Text. 

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover war einer der Gründe, die mich neugierig auf das Buch gemacht haben. Im Zusammenwirken mit dem Klappentext versprach es mir einen spannenden Inhalt. Die Frau soll vermutlich Satoshi Nakamoto abbilden. Im oberen Bildbereich könnten die Zahlen und Buchstaben das Programmieren symbolisieren. Im Gesamten hat es eine gute Wirkung, die Aufmerksamkeit weckt.

Meine Meinung zum Inhalt:
„SATOSHI“ ist der Debütroman des Autors. Schon zu Beginn viel mir der extrem detaillierte und ausschweifende Erzählstil des Autors auf. Seiner Schilderungen der Geschehnisse, Personen und Orte sind ausführlich. Der Thriller über Satoshi Nakamoto wird über zwei Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen erzählt.

Zum einen begab ich mich in das Jahr 2009, an die Seite jener Frau, die später den Bitcoin erfinden würde. Ich muss gestehen, dass mir die Handlung viel zu tief in ihr Leben und damit in ihr Aufwachsen eintauchte. Viele Abschnitte empfand ich deshalb als zu lang oder unnötig. Die Informationen über ihre Persönlichkeit und die damit verbundenen wichtigen Aspekte für ihr späteres Handeln, hätten viel kompakter erzählt werden können. Zwischendurch war mir tatsächlich langweilig, was durch eine für mich ungewöhnlich lange Lesezeit auffiel. 

Im zweiten Handlungsstrang befand ich mich im Jahr 2033. Hier liegt die Entwicklung des Bitcoins bereits Jahre zurück und die Technisierung hat sich in allen Gesellschaftsschichten durchgesetzt. Mittlerweile wird beinahe das Leben auf der ganzen Welt davon beeinflusst. Daten und Kryptowährungen sind Teil des Alltages. Dort wurde ich sogleich mit einem Herrn Wolf bekannt. Dieser hatte im Verlauf mit vielen weiteren Personen zu tun. Auch hier fiel mir auf, dass mir viel zu viele Details über all die Nebenprotagonisten mitgeteilt wurden. Für die Handlung waren sie größtenteils unwichtig. Dennoch entstand ein gewissen Maß an Spannung, was auch Neugier weckte. Die Ermittlungen schritten solide voran, waren jedoch genauso von Längen gespickt. Trotzdem hatte die Grundidee Gefallen geweckt, weshalb ich immer weiterlas. 

Immer öfter kam es zu Berührungspunkten aus Satoshis/Carmens Vergangenheit. Schon vor den Protagonisten im Jahr 1933 war mir durch die parallele Handlung von 2009 klar, worauf das Ganze hinausläuft. Wolf war wohl der einzige Protagonist, denn ich mochte. Alle anderen waren mir zu undurchsichtig und oberflächlich. Trotz der vielen trockenen Fakten kam einfach keine Tiefe auf, weil das Meiste eher emotionslos beschrieben wurde.

Bei Carmen verlor ich aufgrund der unnötigen vielen Details das Interesse an ihrem Handlungsstrang. Ich war ziemlich froh, als das Ganze irgendwann zusammenlief. Die Ereignisse nahmen an diesem Punkt so richtig an Fahrt und auch Brutalität zu. Mit aller Macht versuchte man den Plan zu vernichten. Die Lage spitzte sich zu und brachte das ersehnte Maß an Spannung. Endlich kam auch der vermisste Thrill auf und ich konnte mitfiebern. Das Ende des Buches konnte die Längen aus den ersten zwei Dritteln ein wenig gutmachen, weil der Abschluss mit dem Epilog gelungen war.

Mein Fazit:
Ich brauchte einige Tage, bis ich die Rezension schreiben konnte, da ich das Buch erstmal auf mich wirken lassen musste. Es hatte meine Erwartungen nicht erfüllt, war jedoch in der zweiten Hälfte ziemlich spannend und punktete mit starken Szenen. Für mich gab es zu viele unnötige Details über die Protagonisten, langatmige Ausführungen und Szenen, die sich ewig zogen. Man hätte sie getrost kürzen und kompakter erzählen können. Dennoch haben mir die Geschichte und die Grundidee gefallen. Die Verstrickungen waren gut integriert und mit der Handlung verwoben. Vor allem das letzte Drittel fand ich richtig gut, weil die Story an Fahrt aufnahm. Das Ende wurde durch den Epilog gut abgeschlossen.

Ich habe sehr lange überlegt, wie viele Sterne ich wähle. Mehrere Überlegungen ließen mich zwischen 3 und 4 schwanken. Nach dem Schreiben der Rezension war klar, dass ich 3 von 5 möglichen Sternen vergebe.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!