Rezension

ganz ok

Windstille - Wolf S. Dietrich

Windstille
von Wolf S. Dietrich

Bewertet mit 4 Sternen

== Buchrückentext: ==

"Der Tod eines Mädchens beschäftigt die Cuxhavener Kriminalpolizei. Doch Hauptkommissar Konrad Röverkamp und Kommissarin Marie Janssen finden weder Zeugen noch Motive für einen Mord. Sie stoßen überraschend auf eine erste Spur, als sie wegen eines Betriebsunfalls in einem Unternehmen für Offshore-Windkraftanlagen ermitteln müssen. Unterdessen sucht der Bruder des getöteten Mädchens auf eigene Faust nach dem Täter. Dabei gerät er in die Fänge der Mörder. Ein Wettlauf zwischen Leben und Tod beginnt."

== Das Cover: ==

Das Cover spricht mich angenehm an. Es wirkt windstill, weil die Windräder eben so ruhig wirken, aber es suggeriert auch "die Ruhe vor dem Sturm" und tiefdunkle Wolken am Himmel....

== Leseeindrücke: ==

Zu Beginn der Handlung lernen wir die  13-jährige Sarah kennen, die vor nichts und niemanden Angst zu haben scheint. Dann wird sie von einer schweren Limousine überrollt. Sie war - weil eben unängstlich und sicher, dass ihr nichts passieren könnte - unachtsam mit dem Rad in der Dunkelheit unterwegs. Die Limousineninsassen begehen kaltblütig Fahrerflucht und die Mutter findet später ihr sterbendes Kind.  

Die schwangere Kommissarin Marie Janssen und Hauptkommissar Konrad Röverkamp übernehmen den Fall.
Parallel dazu ermittelt auch der Toten Bruder Daniel… Dabei: Soviel zu ermitteln gab es gar nicht. Da man von Anfang an weiß, wer die Mörder sind und was geschehen ist, hatte ich keine Ahnung, worauf alles hinauslaufen wird, weil man den Täter ja doch kennt und was wir in diesem Kriminalroman denn noch an Spannung erwarten können.

Zu Beginn er Handlung gab es für mich ein Verwirrspiel, da die Ermittler als Bluff vorgeben, dass Sara gar nicht tot sei, sondern nur im Koma liegen würde und nach ihrem Erwachen befragt würden werde. Das hatte ich nicht so ganz verstanden und es hat mich ziemlich verwirrt. Auch sonst lasen sich immer wieder Ungereimtheiten und unschlüssige Details, die teilweise schon nah an Fantasy heranreichten.

Von den Ermittlern selbst erfahren wir nicht viel. Nur eben dass Marie Jannsen gerade ihre Schwangerschaft entdeckt hatte und ein höchst uninteressantes Privatleben führt. Mir war das stellenweise ein bisschen zuviel Schwangerschaft und private Lust. Irgendwie mag ich nicht in einem Krimi lesen, wie lustvoll und aktiv die Kommissarin gerade ist...

Was mir aber sehr gut gefallen hat, das ist, dass mir der Lokalkolorit dieses Cuxland Krimis sehr gut rüberkommt. Auch Details über die Offshore Windkraftanlage fand ich ganz lesenswert. Die insgesamt 19 Kapitel waren von der Länge her genau richtig lang und verteilen sich auf 235 Seiten, die in gut leserlicher und augenfreundlich großer Schrift verfasst sind.

Einen Sterne muss ich leider abziehen, eben für die für mich oft verzwickten und verwirrenden Zufälle und Umstände. Dass man die Täter von Anfang an kannte, war vielleicht etwas ungünstig, da ich aber immer noch auf eine Wendung hoffte oder auf entwes Unvorhersehbares, was an manchen Stellen dann auch tatsächlich geschah, ist das für mich so in Ordnung.

© esposa1969